Das zwischen Produzentenallianz und der ARD vor nunmehr fünf Jahren vereinbarte Eckpunktepapier, das die Rahmenbedingungen der Vertragsgestaltung für voll finanzierte Auftragsproduktionen regelt und Anfang des Jahres auch auf Entertainment-Formate im Ersten erweitert wurde, bleibt ein weiteres Jahr in Kraft. Offenbar laufen die Verhandlungen hinter den Kulissen recht zäh ab. "Der bisherige Verhandlungsprozess zwischen ARD und Produzentenallianz um zukünftige Geschäftsmodelle in der Fernseh-Auftragsproduktion gestaltet sich konstruktiv, aber schwierig", sagte Alexander Thies, Vorsitzender des Produzentenallianz-Gesamtvorstands. "Eine gute, dauerhaft tragfähige Vereinbarung ist viel wichtiger, als ein schneller Formelkompromiss."

Aus diesem Grund habe der Vorstand der Produzentenallianz einer Verlängerung der bestehenden Vereinbarung bis zum Ende kommenden Jahres einstimmig zugestimmt. Thies: "Wir wollen ein qualitativ verbessertes Geschäftsmodell erreichen, das die Produzenten befähigt, über Rechte zu verfügen und erhöhte Zweitverwertungserlöse zu generieren. Wir begrüßen, dass die ARD ihre
Verwertungsstrukturen überprüfen will." MDR-Intendantin Karola Wille betonte allerdings, dass das Eckpunktepapier an einen sich veränderten Markt angepasst und weiter entwickelt werden müsse. "Dazu gehören die konsequente Anwendung der bereits gültigen Vereinbarung, aber auch Fragen nach den Finanzierungsmodellen", so Wille.

Darüber hinaus müssten die Einbeziehung von teilfinanzierten Auftragsproduktionen oder Fragen der Entwicklungskosten gemeinsam geklärt werden "Die Verlängerung der bestehenden Übereinkunft gibt uns die notwendige Zeit dafür", betonte die Intendantin in einer am Mittwoch verbreiteten Stellungnahme. Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor zeigte sich erst mal zufrieden: "Ich freue mich, dass wir uns erneut einig geworden sind. Wir möchten mit unseren wichtigsten Partnern eng zusammenarbeiten, um auch weiterhin ein qualitativ hochwertiges und vielfältiges Programm anbieten zu können."