2012 lagerte Springer sein Online-Rubrikengeschäft in die Axel Springer Digital Classified GmbH aus und holte sich das Gemeinschaftsunternehmen General Atlantic als Investor an Bord. 30 Prozent der Anteile hält General Atlantic an dem Unternehmen - die Springer nun aufkaufen will. Die ersten 15 Prozent wechseln nun für den stattlichen Preis von 446 Millionen Euro den Besitzer, das gesamte Unternehmen ist somit inzwischen mit fast 3 Milliarden Euro bewertet - im Vergleich zu 1,25 Milliarden Euro bei seiner Gründung. Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2014 übrigens bei 357,1 Millionen Euro.
Zudem erhält Springer eine Option auf die restlichen 15 Proeznt der Anteile. Diese würde Springer dann nicht erneut in bar zahlen, sondern durch Springer-Aktien. Damit das überhaupt möglich ist, soll bei der nächsten Hauptversammlung ein genehmigtes Kapital geschaffen werden. Da die Axel Springer SE mehrheitlich im Besitz der Axel Springer Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co. ist, steht dem eigentlich nichts im Wege. Für den Fall, dass keine Aktien gewährt werden können, kann Springer aber auch weitere 446 Millionen Euro plus Zinsen zahlen. Übt Springer die Option nicht aus, kann General Atlantic seine Anteile ab 2018 frei verkaufen oder ab Anfang 2020 einen Börsengang von Axel Springer Digital Classified verlangen.
In Verbindung mit dem Deal steht für Springer auch schon wieder eine neue Rechtsform an. Nachdem vor rund einem Jahr aus der Axel Springer AG die Axel Springer SE (Europäische Aktiengesellschaft) geworden ist, soll sie nun zur KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien) umgewandelt werden. Damit will man sicherstellen, dass auch bei Kapitalerhöhungen wie nun geplant die Axel Springer Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co. weiterhin das Sagen behält. Ob es wirklich dazu kommt, will man aber erst nach einer noch anstehenden rechtlichen und steuerlichen Prüfung entscheiden.