Die Primetime Emmys mögen der wichtigste Fernsehpreis der USA sein, viel Prestige verpricht aber auch eine Auszeichnung bei den Gloden Globe Awards, die jeweils Anfang des Jahres von der Hollywood Foreign Press Association vergeben werden und die neben Filmen auch TV-Formate auszeichnen. Am Donnerstag wuren nun die Nominierungen für die Verleihung im Januar bekannt gegeben. Und bezogen auf die Serien-Kategorien kann man in jedem Fall schonmal festhalten: Titelverteidiger kann es kaum geben, weil die meisten Vorjahressieger nicht mehr auf der Nominierungsliste stehen.

Das liegt zum Einen natürlich daran, dass "Breaking Bad", das zum Abschied im vergangenen Jahr nochmal einer der großen Abräumer war, diesmal natürlich nicht mehr auftauchen kann. Doch auch die im vergangenen Jahr geehrte Comedyserie "Brooklyn Nine-Nine" findet sich nicht mehr unter Nominierten, ebensowenig wie deren im vergangenen Jahr ebenfalls ausgezeichneter Hauptdarsteller Andy Samberg.

Stattdessen kommt nach Netflix, das längst auf den Roten Teppichen der Fernsehpreise angekommen ist, diesmal auch Amazon mit einer Eigenproduktion auf die Nominiertenliste. So wurde die im September gestartete Serie "Transparent" in der Kategorie "Best Television Series - Comedy or Musical" nominiert, zudem findet sich auch Hauptdarsteller Jeffrey Tambor auf der Nominierungsliste. Dort tritt sie unter anderem gegen "Orange is the New Black" vom Konkurrenten Netflix an - im vergangenen Jahr bei den Golden Globes übigens noch als Dramaserie einsortiert. Auch die im Vorjahr schon Nominierte Taylor Schilling wechselt damit in der Hauptdarstellerinnen-Kategorie von Drama zu Comedy. Ebenfalls nominiert ist übrigens Uzo Aduba ("Crazy Eyes") in der Nebendarstellerinnen-Kategorie.

Dicke Überraschung auch: Die CW-Serie "Jane the Virgin" - die lose auf einer venezolanischen Telenovela basiert und in der eine Jungfrau versehentlich künstlich befruchtet wird - ist ebenfalls als beste Comedy-Serie nominiert. Auch Hauptdarstellerin Gina Rodriguez kann sich Hoffnung auf eine Auszeichnung machen. "Jane the Virgin" hält im Comedybereich damit übrigens diesmal allein das Fähnchen der Broadcast-Networks hoch, die Vorjahresnominierten "The Big Bang Theory", "Modern Family", "Brooklyn Nine-Nine" und "Parks & Recreation" sind diesmal nämlich keine Anwärter mehr auf die Auszeichnung. Neu dabei ist stattdessen die HBO-Serie "Silicon Valley", komplettiert wird das Feld zudem von "Girls".

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Im Bereich der Drama-Serien hat vor allem ein Neuling groß eingeschlagen: Die Showtime-Serie "The Affair" ist nicht nur als beste Drama-Serie nominiert, mit Ruth Wilson und Dominic West gibt's auch Chancen in den Kategorien Bester Hauptdarsteller und Beste Hauptdarstellerin. Auch "House of Cards" schaffte dieses Triple mit Nominierungen als beste Drama-Serie sowie für Robin Wright und Kevin Spacey. Weitere Nominierte für die beste Drama-Serie: "Downton Abbey", "Game of Thrones" und "The Good Wife".

Bemerkenswert auf der Liste der nominierten Hauptdarstellerinnen ist noch Viola Davis, die die Hauptfigur der neuen Shonda-Rhimes-Serie "How to get away with Murder" spielt. Dafür findet sich diesmal "Scandal"-Hauptdarstellerin Shonda Rhimes nicht mehr auf der Liste. Und: Claire Danes kann sich diesmal wieder Hoffnung auf einen weiteren Golden Globe für ihre Rolle in "Homeland" machen. "Homeland" war 2013 der große Abräumer gewesen, bei der letzten Verleihung aber dann kein einziges Mal mehr auf dem Nominierungszettel gestanden. Neu dabei bei den besten männlichen Hauptdarstellern ist unterdessen noch Clive Owen für "The Knick".

Der Bereich der Miniserien wird von "Fargo" und "True Detective" dominiert, die Kategorie der männlichen Hauptdarsteller fast ausschließlich aus diesen beiden Produktionen besetzt. Größte Überraschung wohl: "American Horror Story: Freak Show" ist diesmal als Produktion als ganzes nicht nominiert, wohl aber Jessica Lange.

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