Schibsted-Verlag und RTL planen Gratiszeitung

Bild: Photocase / RTL / SchibstedDeutschlands größter Privatsender RTL steht vor dem Einstieg in das Zeitungsgeschäft. Bei der Bertelsmann-Tochter könne man sich vorstellen, zusammen mit dem norwegischen Schibsted-Verlag eine Gratiszeitung zu etablieren, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel".

Eine ähnliche Kooperation existiert bereits auf dem französischen Markt, wo der größte Privatsender TF1 an den Aktivitäten des schwedischen Schibsted-Konkurrenten Metro beteiligt ist. Laut „Spiegel“ prüft die RTL Group zudem den Export eines solchen Modells in andere Märkte.

In Deutschland könnte es die neue Gratiszeitung nach Plänen von RTL und Schibstedt bald in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und im Ruhrgebiet geben. Die Zeitungen sollen jeden Morgen von 6 bis 9.30 Uhr an Passanten verteilt werden.

In einem zweiten Schritt sind darüber hinaus Ausgaben in Münster, Bremen, Hannover, Karlsruhe und Nürnberg geplant. Neben RTL haben die Norweger auch mit dem Stuttgarter Holtzbrinck-Verlag Gespräche aufgenommen, wo man Partner für die Expansion seines Frankfurter "News"-Projektes sucht, berichtet das Nachrichtenmagazin.

Schibsted hatte bereits vor sechs Jahren versucht, sich mit dem Gratisblatt „20 Minuten Köln” am deutschen Markt zu behaupten und damit für viel Wirbel in der deutschen Verlagsbranche gesorgt. Die Norweger waren nach 19 Monaten am vereinten Widerstand von DuMont Schauberg („Express“, „Kölner Stadt-Anzeiger“) und Axel Springer („Bild-Zeitung“, „Die Welt“) gescheitert, die zur Abwehr beide eigene kostenlose Zeitungen in Köln verteilten.