Auch wenn die aktuellen Fernsehverträge noch bis einschließlich der Saison 2016/17 gültig sind, so nehmen allmählich wieder die obligatorischen und unvermeidlichen Spekulationen über die künftigen Bundesliga-Rechte Fahrt auf. Begonnen hatte alles in der vergangenen Woche mit der Aussage von DFL-Boss Christian Seifert, der in der "Bild"-Zeitung eine "ehrliche Diskussion in der Liga" forderte und die Frage stellte: "Sind wir bereit, unpopuläre Maßnahmen zu treffen?"
Unpopulär wäre etwa ein Ende der "Sportschau" in ihrer jetzigen Form, aber auch eine weitere Aufsplittung der Anstoßzeiten. Grund für die nun aufgekommene Diskussion ist der Milliarden-Deal in der britischen Premier League, die sich in den kommenden Jahren über Rekord-Einnahmen in Höhe von sieben Milliarden Euro freuen darf. Die "Sport Bild" hat die Spekulationen nun weiter angeheizt: Das Blatt berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über angebliche Pläne, wonach die DFL für die Rechteausschreibung ab der Saison 2017/18 ein Montagsspiel favorisieren soll.
Demnach soll künftig etwa zehn Mal pro Jahr am Montag gespielt werden, der bislang der 2. Bundesliga vorbehalten war. Das sei gerade für Teams, die donnerstags in der Europa League spielen, von Vorteil, auch wenn Top-Klubs wie die Bayern montags wohl eher selten zum Zuge kommen dürften, weil sie häufig dienstags und mittwochs in der Champions League ran müssen. Sky wollte sich am Mittwoch auf DWDL.de-Nachfrage nicht zu den derzeit kursierenden Plänen der DFL äußern.
Und auch Sport1-Geschäftsführer Olaf Schröder, dessen Sender seit Jahren die Montagsspiele der 2. Bundesliga mit Erfolg ausstrahlt, hielt sich bedeckt. "Wenn jetzt solche Spekulationen aus verschiedenen Richtungen aufkommen, nehmen wir das zur Kenntnis, wissen es aber auch einzuordnen und werden es nicht weiter kommentieren. Denn die Entscheidung, wie die Rechtepakete an der Bundesliga und 2. Bundesliga ab der Saison 2017/18 geschnürt und an wen sie vergeben werden, trifft einzig und allein die DFL", erklärte Schröder.
Völlig unklar ist außerdem, ob zusätzliche Anstoßzeiten der DFL per sé deutlich höhere Einnahmen bringen werden. Beim vergangenen Rechte-Poker hatte Sky vor allem wegen der vermeintlich harten Konkurrenz durch die Deutsche Telekom einen massiven Preisaufschlag in Kauf genommen. Ein ernstzunehmender Pay-TV-Konkurrent ist derzeit allerdings nicht in Sicht. In Großbritannien ist das anders: Dort lieferten sich BSkyB und BT Sports zuletzt einen erbitterten Bieterwettstreit.