Premiere an Übernahme des DSF interessiert

Foto: PremiereBereits seit Monaten wird laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ zwischen dem PayTV-Anbieter und dem derzeitigen Besitzer des DSF, EM-TV, verhandelt. Ziel der Verhandlungen sei ein Abschluss noch innerhalb der nächsten drei Wochen, damit pünktlich zum Start der neuen Bundesliga-Saison die Besitzverhältnisse und der künftige Kurs klar sind.

Streitpunkt sei dem Bericht zufolge noch der Kaufpreis für den Sportsender. EM.TV fordere demnach 300 Millionen Euro und damit das Vierfache von dem, was man selbst für den Kauf des DSF bezahlt hatte.

Gegenüber dem „Focus“ dementierte Premiere-Sprecher Dirk Heerdegen ein Interesse am DSF und bestätigte dennoch, dass man sich die Beteiligung an einem frei empfangbaren Fernsehsender vorstellen kann. Dennoch würde die Übernahme des DSF durch Premiere das letzte Glied in einer langen Kette von logischer Vorbereitung bieten.

Erst im April gründete Premiere eine Agentur für Sportrechte und –marketing. Geschäftszweck von Primus Sport ist der Einkauf und die Vermarktung von Sportrechten. Premiere-Chef Georg Kofler kündigte damals an, auch den Erwerb umfassenderer Rechtepakete anzustreben, die nicht zwingend nur für den PayTV-Bereich gelten. Eine Ausstrahlung bzw. Weiterkauf auf anderen Sendern sei vorstellbar.

Ende Mai übernahm der ehemalige RTL-Informationsdirektor Hans Mahr bei der Premiere AG die Verantwortung für das Sportprogramm und den Sportrechteeinkauf. In diesem Zusammenhang wurde Mahr auch Geschäftsführer bei Primus Sport.

Bei einer Übernahme des DSF durch Premiere wäre eine führende Position Mahrs bei dem Sportsender zu erwarten. Mit neuen, durch die eigene Sportrechte-Agentur erworbenen Übertragungslizenzen, könnte Premiere das Sportangebot beim DSF erhöhen und den Sender gleichzeitig als Werbeplattform für die kostenpflichtigen Live-Übertragungen im Premiere-Angebot nutzen.