Im Sommer vergangenen Jahres brachte ProSieben mit "Himmel oder Hölle" mal wieder eine in Deutschland entwickelte neue Show auf den Bildschirm. Das Konzept: Bei zehn richtig beantworteten Fragen winkt einem Kandidat der Hauptgewinn von 50.000 Euro - doch gibt er eine falsche Antwort, so muss er aus dem Quiz-Himmel in die Hölle - und dort ist kein Wissen mehr gefragt, sondern die Überwindung anderer Grenzen. Einige Beispiele? Beim Spiel "Gehirnwäsche" musste ein Kandidat Flüssigkeit durchs eine Nasenloch hochziehen, durch das andere in ein Glas laufen lassen - und dieses dann trinken. Beim "Zungenbrecher" galt es, einen Ventilator mit der Zunge zu stoppen. "Sadomaso-Show mit Alibi-Quiz", urteilte DWDL.de damals.

Dem Publikum schien das zunächst zu gefallen. Die erste Sendung überzeugte im Sommer mit hervorragenden 16 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und fast zwei Millionen Zuschauern. Doch nachhaltig begeistert waren die Zuschauer ganz offensichtlich nicht. Denn nur zwei Monate später folgte ein fast beispielloser Absturz: Der Marktanteil der zweiten Ausgabe fiel um rund zwei Drittel auf nur noch wenig mehr als 5 Prozent in der Zielgruppe. Die Zuschauerzahl sackte auf eine Dreiviertelmillion ab - eine Katastrophe für eine Samstagabendshow.

Seitdem war es ruhig um das Format - zumindest hierzulande, denn UFA Show & Factual, das die Sendung entwickelt hat, hofft auf internationale Verkäufe. Da kommt es in jedem Fall gelegen, dass ProSieben "Himmel oder Hölle" nun nach langer Wartezeit doch noch eine letzte Chance gibt, sich im Heimatmarkt zu bewähren: Für den 25. Juli hat ProSieben noch eine letzte Ausgabe angekündigt. Ob es darüber hinaus nochmal weiter geht, wird davon abhängen, ob man die Zuschauer zurückgewinnen kann.

Gelingen soll das, indem man das Konzept der Sendung nochmal überarbeitet hat. In der dritten Ausgabe treten keine einzelnen Kandidaten an, sondern Zweierteams. Die beiden müssen sich bei einer falschen Antwort entscheiden, wer den Gang in die Hölle antretren muss. Und auch an den Challenges dort hat man gearbeitet: Mehr harte körperliche Herausforderungen und dafür weniger Ekel, ist die Formel, die ProSieben ausgegeben hat. Man darf gespannt sein, ob das eher den Geschmack des Publikums trifft.