Nach dem angekündigten Abschied von Günther Jauch soll Anne Will vom kommenden Jahr an bekanntlich wieder den prominenten Talkshow-Sendeplatz nach dem "Tatort" im Ersten übernehmen. Bislang fehlte allerdings noch die Zustimmung durch den NDR-Rundfunkrat. Der hat inzwischen allerdings der Verlängerung des Produktionsvertrags zwischen dem NDR und der Will Media GmbH zugestimmt. Der neue Vertrag läuft bis Ende 2017.
"Die Sendung 'Anne Will‘ hat ein klares Profil. Sie zeichnet sich aus durch aktuelle politische Themen und eine sorgfältige Gästeauswahl. Aus Sicht des Rundfunkrats ist 'Anne Will‘ ein adäquates Angebot für den Sonntagabend. Deshalb hat das Gremium der Vertragsverlängerung einstimmig zugestimmt", sagte die Rundfunkrats-Vorsitzende Dagmar Pohl-Laukamp - sehr zur Freude von Intendant Lutz Marmor. "Anne Will versteht es, als sympathische und kompetente Gastgeberin einem Millionenpublikum auch schwierige Themen nahezubringen. Sie steht für exzellenten Journalismus", so Marmor.
Unterdessen hat der Rundfunkrat auch der Jahresabrechnung des NDR für das Jahr 2014 zugestimmt. Es weist bei einem Haushaltsvolumen von rund 1,1 Milliarden Euro als handelsrechtliches Ergebnis einen Überschuss von 23,3 Millionen Euro aus. Zu dem Überschuss tragen allerdings 73,8 Millionen Euro Beitragsmehrerträge bei, die der NDR bis Anfang 2017 nicht verwenden darf. Sie müssen getrennt vom übrigen Vermögen des NDR angelegt werden
"Es gab Beitragsmehrerträge, die aber bekanntlich dem NDR nicht zur Verfügung stehen. Wir haben daher Mitte 2014 ein Sparpaket verabschiedet, um Steigerungen bei Personal- und Sachkosten aufzufangen", erklärte der Intendant. "Dabei sollten die Programme so wenig wie möglich belastet werden. Dieser Plan ist bislang aufgegangen, das Sparpaket hat bereits in der Jahresabrechnung 2014 Wirkung gezeigt." Nach Ansicht der Rundfunkratsvorsitzenden habe der NDR im vergangenen Jahr "attraktive Programmangebote" machen können, "weil er so intensiv wie nötig und zugleich so programmschonend wie möglich gespart hat". Pohl-Laukamp: "Der NDR und seine Programme erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit - ein Indiz dafür, dass der Kurs stimmt."