#stopwildisland - unter diesem Hashtag sieht sich ProSieben derzeit vornehmlich bei Twitter und Instagram einer Protestwelle wegen angeblicher Tierquälerei bei der Reality-Abenteuershow "Wild Island" gegenüber. "Wild Island" läuft ab dem kommenden Sonntag eine Woche lang täglich am späteren Abend bei ProSieben und zeigt 14 Kanddiaten, die einen Monat lang ohne Hilfsmittel und ohne Unterstützung von Außen auf einer Insel vor Panama überleben mussten.

Um nicht zu verhungern, sind die Kandidaten dabei auch darauf angewiesen, selbst Tiere auf der Insel zu fangen, zu töten und zu verspeisen. Für Youtuberin Barbierella kommt das Tierquälerei gleich, wie sie in einem gut dreiminütigen Video zum Ausdruck bringt. Sie beruft sich dabei auf Szenen aus einem Trailer, die sie so zusammenfasst: "Ein Pelikan wird lachend traktiert und gewürft, ein Rochen mit einem langen Spieß durchbohrt und an den Strand geschoben. (...) Die Kandidaten haben von der Materie null Ahnung." Barbierella sieht darin einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, in dem es unter anderem heißt, dass kein Tier "zu einer Filmaufnahme, Schaustellung, Werbung oder ähnlichen Veranstaltung" herangezogen werden darf, "sofern damit Schmerzen, Leiden oder Schäden für das Tier verbunden sind".

ProSieben weist diese Vorwürfe zurück. Sendersprecher Christoph Körfer erklärt gegenüber DWDL.de: "Auf 'Wild Island' wird kein Tier gequält. Abenteurer töten Tiere, weil sie Hunger haben. Und das ist in Zeiten, in denen für viele Menschen das Essen als Fertiggericht aus der Tiefkühltruhe kommt, sicher für den ein oder anderen befremdlich." Auch den Vorwurf, die Kandidaten hätten "null Ahnung", weist Körfer zurück: "Unsere Abenteurer sind vorher darin unterwiesen worden, wie man ein Tier artgerecht tötet, ein Jäger ist unter den 14 Abenteurern. Zudem kann ich für ProSieben versichern: Diese Szenen sind kein großer Teil von 'Wild Island'."

Dass es zu einer Diskussion über Tierquälerei kommt, ist dabei gar nicht mal besonders überraschend. Auch beim britischen Vorbild "The Island with Bear Grylls" hatte es Kritik in dieser Richtung gegeben. Vor allem das Töten eines Kaimans rief zahlreiche Beschwerden hervor. PETA sprach von einer "gefühllosen Missachtung des Lebens". Die Aufsichtsbehörde Ofcom wies die Beschwerden aber zurück.