"Auch im kommenden Jahr wird der Umbau des SWR eine unserer wichtigsten Aufgaben sein", sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust - und angesichts des vom Rundfunkrat am Freitag in Stuttgart genehmigten Haushaltsplans 2016 erscheint der eingeschlagene Weg dringend geboten. Die Summe der Erträge für das Jahr 2016 ist mit 1,195 Milliarden Euro angesetzt, während mit die Aufwendungen in Höhe von 1,248 Milliarden Euro gerechnet wird. Das ergibt unterm Strich einen Jahresfehlbetrag von 52,9 Millionen Euro. Die Zuführung zur Beitragsrücklage in Höhe von 42,8 Millionen ist in diesem Bilanzergebnis schon mit einberechnet. Immerhin ist das negative Ergebnis nach Angaben des Senders aus dem Eigenkapital gedeckt.

"Ich bin froh, dass wir durch den 2010 begonnenen Einspar- und Umbauprozess früh die richtigen Weichen gestellt haben. 20 Prozent der insgesamt eingesparten Mittel werden reinvestiert, und zwar ausschließlich ins Programm. Für einen geringeren Rundfunkbeitrag als noch vor einem Jahr und bei gleichzeitig steigenden Kosten produzieren wir also weiterhin aktuelle und relevante Inhalte aus dem und für den Südwesten", betonte Boudgoust und verwies gleichzeitig auf eine wachsende Akzeptanz beim Publikum. Dass 2016 ein Jahr der Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sei und mit den Olympischen Spielen und der Fußball-EM zwei sportliche Großereignisse anstehen, führe jedoch dazu, dass mehr finanzielle Mittel eingesetzt werden müssten.

"Für den SWR bedeutet der Haushalt 2016 eine große, gemeinsame Kraftanstrengung", sagte Verwaltungsdirektor Jan Büttner. Der Rundfunkrats-Vorsitzende Gottfried Müller betonte, dass die Strategie "von allen im Haus mitgetragen" werde. Mit Blick in die Zukunfte wandte er sich zudem an die Politik: "Umso wichtiger sollte uns eine angemessene finanzielle Ausstattung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Allgemeinen und den SWR im Besonderen sein. Er nimmt seinen Auftrag sehr ernst, berichtet aktuell und aus den Regionen."