Herzschmerz nonstop: 2006 soll deutscher Telenovela-Sender starten

Logo: DoriDer Telenovela-Boom nimmt kein Ende: Nachdem SAT.1-Chef Roger Schawinski mit „Verliebt in Berlin“ im siebten Quotenhimmel gelandet ist, das ZDF mit „Bianca“ Wege zum Glück bei den Quoten am späten Nachmittag gefunden hat und die ARD und möglicherweise auch RTL mit eigenen Telenovelas bald erfolgreich nachziehen wollen, sollen die deutschen Zuschauer demnächst rund um die Uhr mit den ursprünglich aus Lateinamerika stammenden Serien versorgt werden.

Der erste deutsche Telenovela-Sender könnte schon im Frühjahr 2006 starten. Initiator dieses Projekts ist Conrad Heberling, neuer Geschäftsführer der Dori Media International GmbH in Zürich. Der frühere Marketing- und Kommunikationschef von RTL II wird den Sender nach dem Vorbild des israelischen Dori-Kanals Viva aufbauen und auf die Bedürfnisse des deutschen Publikums abstimmen, berichtet der „Kontakter“.

Aus der Produktion des israelischen Telenovela-Spezialisten Dori stünden mehr als 2.000 Stunden Programm zur Verfügung, heißt es in einer Vorabmeldung des Münchner Branchendienstes. Für den geplanten deutschen Sender sollen weitere Produktionen hinzugekauft und eventuell auch produziert werden. Laut Conrad Heberling werden momentan Gespräche mit verschiedenen Plattformbetreibern geführt, um den Telenovela-Kanal auf breiter Basis unters Volk zu bringen.

Für neue Produktionen will Heberling Geldströme, die bisher aus deutschen Medienfonds in teure Hollywood-Filme fließen, in die weitaus günstigeren lateinamerikanischen Telenovelas umlenken. Der Name des Senders steht derzeit noch nicht fest.