Bertelsmann steigert operativen Gewinn und wird profitabler
Der Medienkonzern Bertelsmann verzeichnete im ersten Halbjahr 2005 insgesamt eine positive Geschäftsentwicklung und konnte das operative Ergebnis um 8,1 Prozent auf 644 Millionen Euro steigern. Der Umsatz betrug 8,0 Milliarden Euro nach 8,1 Milliarden 2004. Erfreulich: Die Umsatzrendite erhöhte sich von 7,3 auf 8,1 Prozent.
Unterm Strich ging der Überschuss dennoch deutlich um 201 Millionen Euro auf 349 Millionen Euro zurück. Zurückzuführen ist das jedoch auf die Veränderung der Sondereinflüsse. So erzielte Bertelsmann 2004 noch 247 Millionen Euro Gewinn aus der Veräußerung des Bertelsmann Buildings in New York, während diesmal Restrukturierungskosten bei unter anderem bei Sony BMG das Ergebnis geschmälert haben.
Gunter Thielen, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG, erklärte: "Bertelsmann hat mit bedeutenden strategischen Weichenstellungen im ersten Halbjahr die Grundlagen für weiteres Wachstum gelegt und die Marktposition in wichtigen Segmenten gestärkt." Finanzvorstand Siegfried Luther betonte, Bertelsmann erwarte in der zweiten Jahreshälfte eine "deutliche Umsatzausweitung" und weiterhin eine Steigerung des operativen Ergebnisses.
Als Grund gibt Luther an, dass wichtige Projekte sich noch nicht in den Zahlen des ersten Halbjahres wiederspiegeln, so z.B. das Tiefdruck-Joint-Venture Prinovis und die Mehrheitsübernahme der Motor-Presse Stuttgart durch Gruner + Jahr, die erst zum 1. Juli konsolidiert werden.
Während das Ergebnis der RTL Group stagnierte, trugen andere Geschäftsbereiche zur deutlichen Steigerung des operativen Ergebnisses bei: Der Buchverlag Random House konnte seinen operativen Gewinn um 17 auf 48 Millionen Euro ausbauen. Auch der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr legte um 30 Millionen auf nunmehr 126 Millionen Euro beim operativen Gewinn zu, auch wenn Portfolioveränderungen wie der Verkauf der "TV Today" leichte Umsatzrückgänge verursachten.
Auch der Mediendienstleister Arvato hat zur positiven Entwicklung beigetragen und steigerte sein operating EBIT von 80 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro. Die Direct Group konnte ihren "saisonal typischen" Verlust von 16 auf 11 Millionen Euro reduzieren. Deutlich abwärts ging es hingegen beim Musikbereich BMG. der Umsatz sank um fast 250 Millionen auf 952 Millionen Euro, der Gewinn ging auf 48 Millionen Euro zurück, nachdem im Vorjahr noch 74 Millionen Euro verdient wurden. Bertelsmann sieht bei BMG dennoch "gute Fortschritte".