Die Münchner "Abendzeitung" prüft rechtliche Schritte gegen die AfD Nürnberg. Es geht um einen Artikel des Blattes über einen versuchten Brandanschlag in einem Münchner Asylbewerberheim, den die AfD auf ihrer Facebook-Seite geteilt hat - allerdings mit veränderer Überschrift. Aus der Original-Überschrift "Jugendliche wollen Flüchtlingsheim in Brand stecken" machte die AfD "Polizei erwischt Linksextreme bei Brandstiftung in Asylbewerberheim!".
Dabei gibt es nach Angaben eines Polizeisprechers bisher weder Hinweise auf einen rechten noch auf einen linksextremistischen Hintergrund, wie die "Abendzeitung" berichtet. Vielmehr sollen die Täter aus dem "bürgerlichen Milieu" stammen - der von der AfD verwendete Begriff "linksextrem" tauchte in dem Artikel der "Abendzeitung" hingegen gar nicht auf.
Das Posting, unter dem sich zahlreiche kritisische Kommentare sammelten, ist inzwischen von der AfD Nürnberg gelöscht worden, könnte aber noch Folgen haben für die Partei. Die "Abendzeitung" hat inzwischen eine Anwaltskanzlei damit beauftragt, eine Urheberrechtsverletzung und eine Verletzung des Unternehmenspersönlichkeitsrechts zu prüfen, "weil die AfD den Namen und den Ruf der 'Abendzeitung' als kritisch-liberales Blatt für ihre politischen Zwecke instrumentalisiert", wie es heißt.