Unister, Betreiber von Onlineportalen wie Fluege.de oder Ab-in-den-Urlaub.de, plant gegen den Mitteldeutschen Rundfunk juristisch vorzugehen. Das Unternehmen wehrt sich damit etwa gegen den Vorwurf des Magazins "Umschau", Rabattgutscheine nicht auszuzahlen. Klagen sind gegen die Sendung sowie die Autoren der Produktionsfirma Level 4 Films angekündigt. Der MDR widerspricht gegenüber Medien.

Im Zentrum steht der Fall eines Mannes, der wegen 75 Euro gegen das Unternehmen mit Sitz in Leipzig erfolgreich geklagt hatte. Dieses fühlt sich in dem entsprechenden Beitrag falsch dargestellt. Der Beitrag weise außerdem ungerechtfertigt auf Ermittlungen wegen bandenmäßigem Betrug und Steuerhinterziehung hin. Gemäß Unister handle es sich lediglich um einen anfänglichen Verdacht, den die Staatsanwaltschaft mittlerweile abgeschwächt habe.

Zum grundsätzlichen Vorwurf Unisters an den MDR, "Kampagnenjournalismus" zu betreiben, äußerte sich Stefan Raue, Chefredakteur Hauptredaktion Information des MDR, gegenüber turi2.de: "Von Kampagnenjournalismus des MDR gegen Unister kann keine Rede sein. In den vergangenen Wochen und Monaten haben viele große Publikumsmedien und Fachblätter, darunter der Spiegel, stern.TV, das Handelsblatt und der NDR über Unister berichtet und deutlich massivere Vorwürfe erhoben. Diese Veröffentlichungen sind noch immer online zu finden. Eine vergleichbar heftige Reaktion von Unister ist nicht bekannt."

Der Konzern reagierte auf die Stellungnahme mit einem Verweis, der Sender habe keine Presseanfrage an die Tochter Travel24 gestellt.