Premiere vorerst gerettet
Der Bezahlsender Premiere, der kurz vor der Insolvenz stand, ist für den Moment noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Heute stimmten die Vorstände von der Bayerischen Landesbank und der HypoVereinsbank einem Überbrückungskredit von rund 100 Millionen Euro zu. Dieser Betrag fehlte Premiere, um sein Programm fortzusetzen. Dafür müsse Premiere unter anderem eine Vereinbarung mit der DFL über die Zukunft der Bundesliga-Übertragungen treffen.Während es mit Premiere scheinbar bergauf geht setzt sich der Zerfall des Kirch-Imperiums fort. Die Dachgesellschaft TaurusHolding und die Kirch Beteiligungen stellen laut Branchenkreisen voraussichtlich heute Insolvenzantrag.
Die anderen beiden Konzernableger KirchPayTV und Kirchmedia hatten bereits in den vergangenen Monaten Insolvenzverträge gestellt.
Sowohl die Commerzbank als auch die WAZ-Gruppe wollten inzwischen die Mehrheit an KirchMedia, berichtete das "Handelsblatt". Bisher hieß es, beide sollten den bisherigen Überlegungen zufolge je 40 Prozent erwerben. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" will zudem die Commerzbank, die ebenfalls dem Konsortium angehört, im Fall einer gemeinsamen Übernahme nicht die Fußball-Bundesligarechte mitfinanzieren.
In Verhandlungskreisen wurde am Dienstag aber betont, die Verhandlungen verliefen «nach wie vor konstruktiv». Allerdings wird in Branchenkreisen ein Scheitern des Übernahmeplans nicht ausgeschlossen. Die WAZ hatte am Montag Verhandlungen bestätigt, ohne Details zu nennen.