Keine gute Woche für Print-Magazine: Am Donnerstag hat Gruner + Jahr nach nur vier Monaten beim wöchentlichen Magazin "frei!" den Stecker gezogen, weil die Auflage weit unter den Erwartungen lag, am Freitag verkündet nun die Bauer Media Group das Aus für die erst im März vergangenen Jahres mit großem Tamtam gestartete deutsche Ausgabe des Celebrity-Magazins "People". Eine letzte Ausgabe in der kommenden Woche gibt es noch, dann ist endgültig Schluss.
Das Aus kommt überraschend, weil sich der Verlag in den letzten Monaten durchaus zufrieden mit der Entwicklung gezeigt hatte und von einer Auflage "im realistischen Erwartungskorridor" gesprochen hatte. Nun hingegen heißt es, dass man bei Bauer keine "Entwicklungsperspektive" erkenne, um den Titel in absehbarer Zeit so rentabel zu machen, wie man sich das bei Bauer vorstellt.
Der Verlag hatte für das erste Quartal erstmals offizielle Verkaufszahlen an die IVW gemeldet. Die verkaufte Auflage lag demnach bei rund 119.000 - wobei aber weniger als 58.000 Hefte am Kiosk im Einzelverkauf abgesetzt werden konnten, die Zahl der Abonnenten lag bei nur 1.363. Über 30.000 Hefte wurden hingegen als Bordexemplare verteilt, ähnlich viele über Lesezirkel.
Im DWDL.de-Test ist die deutsche "People" übrigens schon im vergangenen Jahr durchgefallen, auch weil sie wenig mit der Aufmachung des amerikanischen Originals gemeinsam hatte. Zwischenzeitlich versuchte man, sich entgegen des ursprünglichen Konzepts mehr auf deutsche Stars und Royals zu stützen, weil man ein gesunkenes Interesse an Hollywood-Stars ausgemacht hatte, geholfen hat das aber offenbar nichts. Vom "People"-Aus sind rund 30 Redakteursstellen betroffen.
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