Foto: RTLGerhard Zeiler war in den letzten Jahren das Gesicht, aber nich zwingend der Denker bei RTL: Allein der Abschied von Zeiler aus der Spitze des Kölner Senders hat somit auch kaum Veränderungen gebracht. Die Kritik an dem wenig innovativen Programm blieb bestehen. Jetzt trennt sich der Kölner Sender von seinem langjährigen Programmdirektor. Frank Berners wird ab Januar nur noch als Berater für den Sender tätig sein.

Die Koordination des Programms und damit die Programmgesteltung übernimmt Senderchefin Anke Schäferkordt zum 1. Januar persönlich. Die Verantwortlichen der einzelnen Programmbereiche werden zukünftig direkt sie berichten. Trotz dem zweifelhaften Abschied Berners hat der Kölner Sender dem 41-Jährigen viel zu verdanken. Er strukturierte das RTL-Programm in den 90er Jahren nach dem noch heute bekannten Muster mit festen Sendestrecken, was gleichzeitig auch das Problem des Senders verdeutlicht: Zu wenig Veränderung und Innovation wurde spätestens seit Schäferkordts Amtsübernahme immer deutlicher Berners angelastet.

Zu seinen Verdiensten in seiner Zeit als Programmverantwortlicher zählen Soaps wie "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten", Sitcoms wie "Nikola" und Serien wie "Alarm für Cobra 11". Berners begann 1989 noch während seines Studiums der Kommunikationswissenschaften, Amerikanistik sowie Markt- und Werbepsychologie in der Programmdirektion von RTL. Nach dem Examen 1992 begann er den Aufbau der Abteilung Programmplanung und - entwicklung. Ein Jahr später übernahm Berners auch die Leitung des Bereichs Primetime. 1995 wurde er stellvertretender Programmdirektor, seit 1999 fungierte Berners als Programmdirektor.

Anke Schäferkordt: "Frank Berners kennt den nationalen und internationalen Programmmarkt wie kaum ein anderer. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass RTL seit 1992 die klare Nummer 1 bei den jungen Zuschauern ist und die großen TV-Trends wie Quiz ("Wer wird Millionär?"), Casting ("Deutschland sucht den Superstar") oder Coaching ("Super Nanny") im deutschen Fernsehen gesetzt hat. Ich freue mich, auch in Zukunft auf sein Gespür für Programmformate und -trends sowie seine Kreativität in der Programmentwicklung setzen zu können." Was allerdings auch wirklich gemacht wird, entscheidet Schäferkordt künftig selbst. Chance und Verpflichtung zugleich.