Die nächste Fußball-Europameisterschaft, die im Sommer 2020 erstmalig in 13 europäischen Ländern stattfinden soll, wird bei ARD und ZDF zu sehen sein. SportA, die Sportrechteagentur von ARD und ZDF, hat eine entsprechende Vereinbarung mit der UEFA erzielen können. Die Live-Übertragungen versprechen den öffentlich-rechtlichen Sendern einmal mehr starke Quoten: So hatten die Spiele der deutschen Nationalmannschaft bei der diesjährigen EM bis zu 30 Millionen Zuschauer vor den Fernseher gelockt - ein voller Erfolg, insbesondere auch beim jungen Publikum.

Durch die verschiedenen Austragungsorte stehen die übertragenden Sender diesmal vor einer großen Aufgabe: In München werden drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale ausgetragen, die Halbfinals und das Finale werden im Wembley-Stadion in London gespielt. Die weiteren Spielorte sind Amsterdam, Baku, Bilbao, Brüssel, Budapest, Bukarest, Dublin, Glasgow, Kopenhagen, St. Petersburg und Rom. Wie 2016 in Frankreich werden 24 Mannschaften in 51 Spielen den Europameister 2020 ermitteln. Die deutsche Mannschaft kann dabei maximal sieben Spiele bestreiten.

"Kostenbewusst berichten"

"Ein Sportereignis mit Spielen aus dreizehn verschiedenen Ländern - das ist eine echte Herausforderung. Hier kann die ARD mit ihrer hohen Sportkompetenz und ihren Auslandsstudios punkten. Zugleich werden wir durch eine noch engere Zusammenarbeit mit dem ZDF kostenbewusst berichten", versprach BR-Intendant Ulrich Wilhelm, der bei der ARD für Sportrechte zuständig ist. Wie viel Geld die Öffentlich-Rechtlichen für den Rechte-Erwerb in die Hand nehmen, ist allerdings nicht bekannt.ARD-Programmdirektor Volker Herres: "Die Spiele der UEFA Euro 2016 im Ersten wollten im Durchschnitt mehr als die Hälfte aller TV-Zuschauer in Deutschland sehen. Ich freue mich, dass wir unseren Zuschauerinnen und  Zuschauern nun auch 2020 dieses sportliche Highlight live im Ersten anbieten können." Und auch ZDF-Intendant Thomas Bellut zeigte sich zufrieden: "Wir freuen uns auf dieses wahrlich europäische Fußballereignis mit Spielorten in ganz Europa."

Nachdem man sich bei den Olympischen Spielen Discovery geschlagen geben musste und im Wettstreit um die Qualifikationsspiele der Nationalmannschaft erneut dem Privatsender RTL unterlag, sind ARD und ZDF nun also zumindest bei der nächsten Fußball-EM wieder an Bord. Neben den Live-Übertragungen können die Sender wie gehabt von allen Spielen zur Vertiefung umfassend zeitversetzt berichten. Der Vertrag ist plattformneutral und umfasst auch das Internet und Social-Media-Plattformen. Darüber hinaus haben die Hörfunk-Programme der ARD erneut die Möglichkeit, alle Partien des Turniers live zu übertragen. Die Zustimmung der zuständigen Gremien steht zwar noch aus - das dürfte jedoch eher Formsache sein.

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