Jetzt ist es endlich raus: Willi Steul wird sein Amt als Deutschlandradio-Chef definitiv nicht bis 2019 bekleiden - bis dahin war er eigentlich gewählt. Gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) bestätigte Steul seinen vorzeitigen Abgang. Er biete seinen Rücktritt zum 1. Mai 2017 an, so Steul. Der Druck auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sei so stark geworden, dass es früher als geplant jemanden brauche, "der das Deutschlandradio trittsicher durch diese Debatten führt".


Seinen Nachfolger will er noch einarbeiten. Dieser soll laut RND auch schon feststehen, demnach soll Peter-Andreas Weber Steul nachfolgen. Weber kennt das Deutschlandradio bereits heute bestens, ist er doch schon seit 2011 Programmdirektor des Senders. Mit einer langen Suchaktion rechne man weder im Verwaltungs- noch im Hörfunkrat, berichtet das RND. Beide Gremien sind vor allem parteipolitisch besetzt.

Bereits Anfang Oktober gab es Spekulationen rund um einen möglichen Rücktritt von Willi Steul (DWDL.de berichtete). Und schon bei seiner Wiederwahl im Jahr 2013 gab es Berichte, wonach es bereits ausgemachte Sache sei, dass Steul vorzeitig zurücktrete. Nur dadurch habe er sich den Sieg bei der Wiederwahl sichern können, Steul ist seit 2009 Intendant des Deutschlandradios. Gegenüber dem RND dementiert Steul jetzt angebliche Absprachen: "Es gibt keinen politischen Druck, der zu meinem Rücktritt führte." Der Rücktritt sei seine "freie Entscheidung" gewesen.