Auch die Fernsehsender haben sich darauf eingestellt, dass es draußen wieder kälter und dunkler geworden ist, und im November einen vergleichsweise hohen Anteil an "frischem Programm" im Abendprogramm - also Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht, die wir einmal im Monat für unseren Frischeindex auswerten - aufgeboten. Nur bei RTL fiel der Wiederholungsanteil etwas höher aus als im Oktober, sodass Das Erste sich nun hinter dem ZDF wieder auf Rang 2 platzieren konnte.

RTL bleibt mit einem Wiederholungsanteil von unter 25 Prozent aber weiterhin der Privatsender mit dem größten Frische-Anteil. Direkt dahinter platzierte sich diesmal Vox - die beiden großen Sender der Mediengruppe RTL platzierten sich also beide noch vor allen Sendern von ProSiebenSat.1. Vox bot montags und mittwochs und zumindest eine Stunde lang auch freitags frische Serien-Ware, dazu kommen "Geschickt eingefädelt" und "6 Mütter" am Dienstag, zeitweise Dokus am Samstag und "Grill den Henssler" am Sonntag. Auch Sat.1 braucht sich aber nicht zu verstecken und landete nur knapp dahinter. Einziger Privatsender mit einem Wiederholungsanteil von mehr als 50 Prozent war kabel eins - was dort aber angesichts vieler alter Filme und Serien ohnehin der Normalzustand ist.

DWDL.de-Frische-Index - November 2016

  FIX-Punkte
November 2016
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum November 2015
ZDF
87 von 100
+1
-3
Das Erste
84 von 100
+1 -7
RTL
76 von 100
-8 -8
Vox
64 von 100
+7
+7
Sat.1
62 von 100
+1
+18
ProSieben
56 von 100 +2
-3
RTL II
50 von 100
+13
-4
kabel eins
32 von 100
+1 +2

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.