Die "Tagesschau"-Redaktion hat ihre Entscheidung verteidigt, in ihrer Hauptausgabe am Samstag nicht über die Festnahme in Fall einer getöteten Studentin aus Freiburg berichtet zu haben. "Bei aller Tragik für die Familie des Opfers hat dieser Kriminalfall eine regionale Bedeutung. Die 'Tagesschau' berichtet überregional, als Nachrichtensendung für ganz Deutschland", erklärte die Redaktion unter dem Link zu einer entsprechenden Meldung des SWR.

 

Es gelte die Unschuldsvermutung, hieß es. Und weiter: "Da es sich bei dem Verdächtigen um einen 17-Jährigen handelt, ist bei jeglicher Berichterstattung der besondere Schutz von Jugendlichen und Heranwachsenden zu beachten – unabhängig von der Herkunft." Die Polizei in Freiburg hatte am Wochenende auf einer Pressekonferenz erklärt, dass es sich bei dem Mordverdächtigen um einen Flüchtling aus Afghanistan handeln soll.

Weil sie nicht berichtete, sah sich die "Tagesschau" vor allem in den sozialen Netzwerken einiger Kritik ausgesetzt. Rund zehn Millionen Zuschauer sahen am Samstag die Hauptausgabe der Nachrichtensendung im Ersten sowie in den Dritten Programmen. Auch die "Tagesthemen" verzichteten später am Abend auf einen Bericht zur Festnahme. Anders entschied sich das ZDF: Dort hielt das Thema Einzug in die "heute"-Sendung.