Logo: Unity MediaIn der Nacht zum Freitag wurde für Kabelkunden in Nordrhein-Westfalen und Hessen möglich, was für Kabel Deutschland-Kunden schon seit einigen Tagen Realität ist: Die Programme der beiden großen Senderfamilien RTL und ProSiebenSAT.1 sind digital eingespeist. Damit ist nach jahrelangen Verhandlungen nahezu flächendeckend digitales Kabelfernsehen in Deutschland möglich.

Die Einigungen zwischen der RTL Gruppe und den Kabelnetzbetreibern wurden in den vergangenen Wochen bereits kommuniziert. Am Freitagmorgen verkündet Unity Media, zu denen Ish und Iesy gehören, als erster Kabelnetzbetreiber den offiziellen Vertrag mit der ProSiebenSAT.1 Media AG.

Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSAT.1-Gruppe: "Das Übereinkommen mit Unity Media ist unser erster Schritt in die digitale Zukunft im Kabel. Damit bringen wir die Entwicklung des digitalen Fernsehens in Deutschland wieder ein Stück voran. Der Zuschauer profitiert davon. Er erhält noch mehr Angebote auf noch bequemere Art. Ich freue mich, dass die langen Verhandlungen mit Unity Media zu einem guten Abschluss gekommen sind."

Auch wenn Kunden von Kabel Deutschland die Sender SAT.1, ProSieben, kabel eins, N24 und 9Live ebenfalls bereits empfangen können: Eine offizielle Einigung liegt hier noch nicht vor. Wie nah man sich aber bereits stehe, sei aber aufgrund der schon erfolgten Einspeisung offenkundig, so die Darstellung von Kabel Deutschland auf Anfrage von DWDL. Auch bei Kabel BW steht eine Einigung mit ProSiebenSAT.1 offenbar kurz bevor.
 
Ish und Iesy-Kunden die bereits das digitale "tividi"-Angebot abonniert haben, werden automatisch für die neuen Sender freigeschaltet. Nur in Einzelfällen ist laut Ish ein manueller Start des automatischen Sendersuchlaufs nötig. Die Einspeisung der neuen Sender hat auch Opfer gefordert: Der Sender "Rhein-Ruhr TV" ist nicht mehr dabei.
 
Darüber hinaus sind im nicht rückkanalfähigen Kabelnetz, also den nicht ausgebauten Gebieten, drei Sender nicht mehr verfügbar: Bloomberg TV, TW1 und SportsWin.TV. Einige andere kleinere Sender müssen mit einer zeitweisen Einspeisung zufrieden geben.