1860 München und sein Investor Hasan Ismaik stehen weiter auf Kriegsfuß mit den lokalen Medien in München. Erst im November hatte der Verein einen grundsätzlichen Medienboykott für Spieler und Funktionäre des Vereins ausgerufen, was zu heftiger Kritik am Verein geführt hatte. Im Dezember wurde der Boykott schließlich wieder aufgehoben und der Verein erklärte, man würde kritische Berichterstattung begrüßen (DWDL.de berichtete). Nun gibt es aber wieder Ärger.

Der Münchner Verein hat nun nämlich der "Bild München", der "tz" sowie dem "Münchner Merkur" ihre Dauerakkreditierung für die Heimspiele in der Allianz Arena entzogen. Der Bayerische Journalistenverband (BJV) berichtet über ein entsprechendes Schreiben von 1860-Geschäftsführer Anthony Power, das in den Redaktionen eingegangen sei. Der BJV kritisiert im Zuge dessen die "Pressepolitik nach Gutsherrenart" des Vereins.

"Wir haben uns für diesen Schritt entschieden, da wir aufgrund der Berichterstattung in den letzten Wochen und Monaten derzeit keine Basis für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit sehen", heißt es in dem Schreiben. Der Verein betont darin aber auch, dass man den Zeitungen "im Sinne der Pressefreiheit" die Möglichkeit geben werde, zu berichten. Daher könnten die Zeitungen Anträge auf Tagesakkreditierungen stellen. Der BJV-Vorsitzende Michael Busch kritisierte die Maßnahme des Vereins als "unsäglich" und sagte zusätzlich an die Vereinsspitze gerichtet: "Bereinigen Sie bitte in Gesprächen die entstandenen Unstimmigkeiten, benennen Sie die Ihrer Meinung ungerechtfertigte oder falsche Berichterstattung. Und verzichten Sie vor allem auf solche willkürlichen Maßnahmen, die letztlich auch dem Ansehen Ihres Vereines in der Öffentlichkeit schaden."