Nach dem Ausscheiden des ehemaligen "Bild"-Herausgebers Kai Diekmann steigt Julian Reichelt zur Nummer eins der Bild-Gruppe auf. Wie der Verlag am Montag bestätigte, übernimmt der 36-Jährige zusätzlich zu seiner Aufgabe als Digital-Chefredakteur die Funktion als Vorsitzender der "Bild"-Chefredaktion. Er trägt damit die übergeordnete redaktionelle Gesamtverantwortung für die "Bild"-Marke und soll insbesondere die Strategie, Personalpolitik sowie die redaktionellen Abläufe im Zusammenspiel von Print und Digital steuern.

Peter Huth© Springer
Mit der Zuordnung dieser Entscheidungsinstanz will der Springer-Verlag eigenen Angaben zufolge sicherstellen, dass die Marke "Bild" auch nach Diekmanns Ausscheiden aus einer Hand geführt wird. Ansonsten ändert sich nichts: Tanit Koch bleibt weiterhin Print-Chefredakteurin und auch "Bild am Sonntag"-Chefredakteurin Marion Koch behält ihren Posten. Zu Veränderungen kommt es hingegen an anderer Stelle: "B.Z."-Chefredakteur Peter Huth (Foto) wird als Nachfolger von Beat Balzli, den es zur "Wirtschaftswoche" zieht, mit sofortiger Wirkung Chefredakteur der "Welt am Sonntag". Sein Nachfolge bei der "B.Z." tritt die bisherige Stellvertreterin Miriam Krekel an.

"Der Erfolg von 'Bild' als multimedialer Marke basiert ganz wesentlich auf der Überzeugung, dass Print und Digital ihre eigenen Stärken selbstbewusst ausspielen und gleichzeitig stets eng verzahnt arbeiten - sowohl bei der publizistischen Ausrichtung, als auch hinsichtlich der Arbeitsabläufe", sagt Springers Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner. "Um dies sicher zu stellen, wird Julian Reichelt die übergeordnete Steuerung in enger einvernehmlicher Zusammenarbeit mit Tanit Koch, Marion Horn und Miriam Krekel übernehmen."

Lob gab es von Döpfner für Peter Huth, der die "B.Z." als "Magnet der Kreativen und als Beispiel für modernen Hauptstadt-Boulevardjournalismus positioniert" habe. "Dafür danke ich ihm und wünsche ihm für seine neuen Aufgaben bei der ’Welt am Sonntag' ebenso viel Erfolg. Ich bin überzeugt, dass Miriam Krekel nach ihrer Rückkehr aus der Elternzeit auch als neue Chefredakteurin den besonderen Charakter der 'B.Z.' erhalten und weiterentwickeln wird."

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