Der Ärger war groß, doch jetzt haben n-tv und der Kabarettist Serdar Somuncu trotzdem noch einmal zueinandergefunden. Wie der Nachrichtensender am Donnerstag bestätigte, wird die Sendung "So! Muncu" auch weiterhin zu sehen sein. Zunächst sind vier weitere Ausgaben geplant, bis Somuncu im Juli als Kanzlerkandidat der Satire-Partei "Die Partei" in den Wahlkampf startet. Die nächste Ausgabe soll nun am 21. März um 23:10 Uhr ausgestrahlt werden. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" noch berichtet, dass die Sendung vor dem Aus steht - und sich mit dieser Einschätzung gehörig getäuscht.

n-tv hatte die für Ende Februar geplante und bereits produzierte Folge aus dem Programm genommen, weil diese mehrere Fake News im Stil der für den Sender charakteristischen Breaking News enthielt, und den Schritt damit begründet, die Sendung habe nicht den eigenen Qualitätsansprüchen genügt - eine Formulierung, an der sich Somuncu störte. Im DWDL.de-Interview hatte er vor wenigen Tagen betont, sich nun überlegen zu müssen, "ob n-tv unseren Qualitätsansprüchen entspricht".

Jetzt gibt sich n-tv-Geschäftsführer Hans Demmel betont versöhnlich: "Das Format ist eine Wundertüte voller Überraschungen. Das soll es auch bleiben", sagte er und verteidigte die kürzlich getroffene Entscheidung. Als Nachrichtensender habe man "die Verpflichtung, mit dem uns entgegengebrachten Vertrauen sorgsam umzugehen und die Zuschauer gerade im Hinblick auf unsere Kernkompetenz Breaking News nicht unnötig zu verunsichern", so Demmel. "Das ist unser Qualitätsversprechen. Dass die Sendung nicht unseren Qualitätsansprüchen genüge, bezog sich allein darauf und nicht auf die Qualität der Sendung an sich."

Produzent Friedrich Küppersbusch zeigte sich zufrieden. "Für uns ist wichtig, dass der Talk nach wie vor allen Beteiligten Spaß bereitet. Wir entwickeln uns gemeinsam von Sendung zu Sendung weiter und es gibt keine Blaupause. Das ist ja gerade das Spannende daran. Daher freuen wir uns, dass es mit 'So! Muncu!' bei n-tv weitergeht." Und auch Somuncu selbst klingt inzwischen gelassen: "Nach dem anfänglichen Unverständnis auf allen Seiten ist nun zum Glück eines klar: 'So! Muncu!' bleibt, was es ist - ein Satire-Talk. Die Zuschauer sind herzlich eingeladen, sich selbst ein Bild davon zu machen."

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