Kurz vor Beginn der Fernsehmesse MIPTV in Cannes erschüttert ein Skandal die deutsche Fernsehlandschaft, der gleich mehrere Sender und Produktionsfirmen beschäftigt. Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass Amazon Prime Video die RTL-Agentenserie „Deutschland 83“ fortsetzen würde. Bei der ersten Lesung der Bücher für „Deutschland 86“ fiel jetzt auf: Es fehlen zwei Jahre.



Auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de will sich Amazon wie üblich nicht offiziell äußern. Hinter vorgehaltener Hand kritisiert man den billigen Trick von UFA Fiction. April First, Chief Continuity Officer bei Amazon Prime Video, soll  die Taktik als Erpressung kritisiert haben. Den Amazon-Abonnenten fehlen ohne Bestellung von zwei weiteren Staffeln jetzt zwei Jahre der Story.

Die perfide Masche ist kein Einzelall. Auch auf dem Mainzer Lerchenberg verfolgt man das Thema mit größtem Interesse. Auch dem ZDF fehlt Programm. Auch hier ist der Produzent UFA Fiction. Auch hier fehlen… zwei Jahre! Nach dem Erfolg von „Ku’damm 56“ hat man in Mainz eine Fortsetzung beauftragt, bis jetzt aber nur Buchentwürfe für „Ku’damm 59“ erhalten.

Bei der ARD kann man über die Probleme von Amazon und ZDF nur lachen. Bei der Fortsetzung des Überraschungserfolgs „Charité“ fehlen gleich Jahrzehnte! Produzent ist auch hier UFA Fiction! Der Kölner Film- und Fernsehproduzent Michael Souvignier fühlt sich plagiiert und klagt an: „Für Zeitsprung im deutschen Fernsehen bin immer noch ich zuständig.“