Die Leitlinien, zu denen der WDR gesetzlich verpflichtet ist, sind am Mittwoch in Kraft getreten. Alle zwei Jahre wird der Sender einen Bericht über die Umsetzung veröffentlichen. "Damit stellt der WDR die Erfüllung seines Programmauftrags in vorbildlicher und transparenter Weise dar. Zugleich ist er für zukünftige Herausforderungen bestens gerüstet", schwärmt Reinhard Grätz, Vorsitzender des Gremiums.
"Mit den Leitlinien dokumentieren wir nicht nur unsere bisherigen Leistungen, sondern geben auch einen Ausblick auf künftige Programme in Hörfunk, Fernsehen und Internet. Dadurch wissen die Menschen in unserem Land, was sie für ihre Gebühren in guter Qualität erwarten können", so Intendant Fritz Pleitgen.
In insgesamt zehn Kapiteln legt der WDR dar, wie er sich heute und in den nächsten Jahren unter anderem in den Bereichen Information, Kultur und Bildung engagieren wird. Die Interessen junger Menschen sollen in Zukunft noch stärker berücksichtigt werden, mit Hilfe neuer Erzählstile in Bild und Ton sowie der Einbeziehung innovativer Elemente und Formate.
Im Internet möchte der WDR bestehende Angebote wie das WebTV-Portal mit ausgewählten Sendungen wie "Hart aber fair" und "Westpol" um ein sog. Download-Portal ergänzen. Damit sollen Beiträge und Sendungen zeitunabhängig und kostenlos aus dem Netz herunter geladen werden können.
Unabhängigkeit sei die Voraussetzung und Bedingung für gute Programme. "Die Gebührenfinanzierung schafft die Basis dafür. Der WDR begreift sie gleichermaßen als Chance und Verpflichtung", heißt es wörtlich in den Programmleitlinien. Dazu gehöre innere Unabhängigkeit, die strikte Trennung von Werbung und Programm und ein werbe- und sponsoringfreies Internetangebot. Des weiteren will der WDR seine Instrumente gegen unzulässige Produkt- und Themenplatzierungen im Programm verschärfen.
Die Berichterstattung aus und über Nordrhein-Westfalen soll auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, aber: "Überregionale Präsenz" und "regionale Vielfalt" seien gleichwertige Säulen des Programms: "Damit ist der Anspruch verbunden, bundesweit Themen zu setzen und das führende Medienangebot in Nordrhein-Westfalen zu sein." Im Bereich Kultur bekennt sich der WDR zu seiner herausragenden kulturwirtschaftlichen Bedeutung. Mit jährlich mehr als 1300 Veranstaltungen zeige der Sender im ganzen Land Präsenz, heißt es.