Mit der Aktion #vorgeschrieben will WeltN24 online auf Missstände in Sachen Meinungsfreiheit aufmerksam machen. So ist bei ausgewählten Artikeln der Kommentarbereich so umgestaltet worden, dass beim Eingeben der eigenen Worte plötzlich ein fremder Text erscheint. Damit wolle man, dass die User nachempfinden, wie es sich anfühlt, wenn einem die eigene Meinung vorgeschrieben wird. Deutschland rangierte in der Rangliste der Pressefreiheit zuletzt auf Rang 16, ganz vorne stehen Norwegen, Schweden und Finnland.

Für negative Schlagzeilen sorgte zuletzt immer wieder die Türkei, wo viele Journalisten in Haft sitzen oder ihrem Job nicht mehr nachkommen können. WeltN24 erlebt die dramatische Lage in der Türkei hautnah: Der "Welt"-Journalist Deniz Yücel sitzt noch immer in einem türkischen Gefängnis. Dass man in Deutschland seine Meinung frei äußern kann, soll die Aktion den Usern vor Augen führen. WeltN24 schließt die User aber natürlich nicht von der Kommentar-Funktion aus: Nachdem die vorgefertigten Kommentare angezeigt wurden, kann man sich anmelden und wie gehabt posten. Entwickelt wurde die Aktion gemeinsam mit JvM Spree.

Die Aktion ist auf einige wenige Artikel des Online-Angebots beschränkt. So heißt es in den vorgeschriebenen Kommentaren in dem Artikel zum Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei Wladimir Putin unter anderem: "Unsere Kanzlerin weiß, was sie tut, und sie tut das Richtige. Niemand kann ihrem Verhandlungsgeschick das Wasser reichen. Weiter so, Frau Merkel!" und "Wer sind wir, unsere Kanzlerin auf ihrem Weg zu kritisieren? Der Weg ist rechtens und geradlinig, er führt zum Erfolg." Unter einem Brexit-Artikel wird die Regierung unter anderem so gelobt: "Solange wir uns an die Maßgaben von Wolfgang Schäuble halten, geht die EU gestärkt aus dem Brexit hervor. Ihm gilt unsere Treue!"