In der vergangenen Woche haben die Medienminister der EU eine Reform der AVMD-Richtlinie beschlossen. Darin enthalten: Eine Euro-Quote für Streaming-Anbieter. Netflix, Amazon, Maxdome & Co. müssen künftig 30 Prozent europäische Filme in ihrem Portfolio haben (DWDL.de berichtete). Bei der Produzentenallianz ist man damit zufrieden, gleichzeitig fordert der Verband effektive Kontrollmechanismen.

Alexander Thies, Vorsitzender des Gesamtvorstandes der Produzentenallianz, sagt: "Die Erhöhung der Quote europäischer Produktionen für Streaming-Dienste ist eine dringend notwendige Maßnahme, um die kulturelle Vielfalt in Europa zu sichern und nationale Identitäten innerhalb Europas zu stärken." Damit sich die neue Richtlinie entfalten könne, brauche es aber "effiziente und in Europa einheitliche Kontrollmechanismen". Thies: "Ohne diese gliche dieses Kulturförderinstrument einem zahnlosen Tiger. Der im Rahmen der derzeit noch geltenden Richtlinie bestehenden Verpflichtung, der EU-Kommission alle zwei Jahre einen Quotenbericht zu übermitteln, sind viele EU-Mitgliedstaaten seit 2012 nicht mehr nachgekommen."

Die Produzentenallianz kritisiert zudem, dass in manchen Staaten die Einhaltung entsprechender Quoten nicht von unabhängigen Instituten überwacht wurde. "In Deutschland waren beispielsweise die eigenen Angaben der betroffenen TV-Sender, ob und inwieweit sie die Quotenvorgaben erfüllen, Grundlage des Quotenberichts der Bundesregierung", sagt Thies. Noch ist die Euro-Quote übrigens nicht in Kraft, die Medienminister haben sich lediglich auf einige Eckpunkte geeinigt. Im kommenden Frühjahr soll die Reform dann wirksam werden.