ARD-Moderator Eckart von Hirschhausen macht sich dafür stark, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen weniger auf die Einschaltquote zu schauen. "Mich interessiert primär nicht, wie viele Leute bei einer Sendung hängen bleiben, sondern: wie viel bleibt bei den Leuten nach der Sendung hängen", sagt der Moderator und Mediziner im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de. "Im öffentlich-rechtlichen System sollte es eine Rolle spielen, ob man Relevanz schafft und Impulse gibt, ob man Orientierung liefert, indem man redaktionell gut recherchiert komplexe Themen so vermittelt, dass sie viele Menschen verstehen und emotional erreichen."

Als Beispiel nennt Hirschhausen sein "Quiz des Menschen", in dem man den Zuschauern vor geraumer Zeit zeigte, dass sich die Regeln zur Wiederbelebung sehr vereinfacht hätten. "Fünf Zuschauer haben mir geschrieben, dass sie sich durch meine Sendung  getraut haben, jemanden zu reanimieren – erfolgreich! Mehrere Menschen in Deutschland verdanken unserer 'Unterhaltungssendung' also ihr Leben", so Hirschhausen. "Da frage ich mich, wieso wir so unendlich viele Krimis senden, in denen gezeigt wird, wie Menschen umgebracht werden, anstatt ab und an auch den Zuschauern zu zeigen, wie man das Gegenteil praktiziert. Dafür sind Rundfunkbeiträge da, dafür gibt es werbefreies Fernsehen. Das ist der Auftrag, dem ich mich verpflichtet fühle."

Zugleich sieht Hirschhausen die Sender in der Pflicht, auf ihre Stärken hinzuweisen. "Gerade in Zeiten, in denen das öffentlich-rechtliche System und eine offene Gesellschaft von demokratiefeindlichen Parteien massiv in Frage gestellt wird, wäre es meiner Meinung nach höchste Zeit das, was wir leisten – für diese Demokratie, für die Wissensvermittlung, für die Gesundheitsbildung – viel selbstbewusster zu verteidigen und verfügbar zu halten", betont Hirschhausen im DWDL.de-Interview. Er selbst arbeite aktuell am Konzept einer Gesundheits-Plattform mit, die dazu beitragen soll, dass die Zuschauer bereits produzierten Inhalte unabhängig von einem Ausstrahlungstermin gut wiederfinden können, wenn sie Fragen haben.

Das komplette Interview mit Eckart von Hirschhausen lesen Sie am Montag bei DWDL.de.