Bereits im vergangenen Dezember ist bekannt geworden, dass Rupert Murdoch über 21st Century Fox den europäischen Bezahlsender Sky komplett übernehmen will. Rund 14 Milliarden Euro will Murdoch dafür auf den Tisch legen - der Sky dadurch mit 22 Milliarden Euro bewertet. Und während die EU-Kommission schnell grünes Licht gegeben hatte, prüfte die britische Regierung den Deal lange und verlängerte die Prüfungszeit aufgrund der Neuwahlen auf der Insel.

Nun sind die Wahlen geschlagen und die angepeilte Übernahme kommt wieder auf die Tagesordnung - aber vermutlich nicht so, wie sich das Rupert Murdoch gewünscht hätte. Nun soll der Deal nämlich einer weiteren Prüfungsphase unterzogen werden. Das teilte die britische Staatssekretärin für Kultur und Medien, Karen Bradley, am Donnerstag im Parlament in London mit.

Man fürchte um die Medienvielfalt im Land, sollte Murdochs Medienkonzern Sky übernehmen, so Bradley. Die Murdochs könnten durch die Übernahme "erhöhten Einfluss" auf die Berichterstattung und den politischen Prozess in Großbritannien erhalten, das habe ein Bericht der Medienaufsicht Ofcom eindeutig ergeben. Zu 21st Century Fox gehören neben einem Sky-Anteil in Höhe von 39 Prozent auch die einflussreichen Tageszeitungen "The Times" und "The Sun". Eine endgültige Entscheidung in der Causa soll bis zum 14. Juli fallen.

Zweifel an der Einhaltung journalistischer Standards habe die Regierung nicht, sagte Bradley. Das ist ein interessanter Punkt, war das in der öffentlichen Debatte doch immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Grund dafür: Zum Murdoch-Konzern gehörte auch die "News of the World", die 2011 in einen Abhörskandal verwickelt war. Murdoch machte das Blatt nach Auffliegen des Skandals dicht.