Während der warmen Jahreszeiten halten sich die Fernsehsender etwas zurück - das ist so wenig neu wie überraschend und spiegelt sich auch in unserem monatlich erhobenen Frische-Index wieder. Dafür ermitteln wir den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV_Premieren am Abendprogramm der acht großen Vollprogramme, konkret in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht.

Im Vergleich zum Mai gab es bei allen sendern mehr Wiederholungen, besonders bei Sat.1 und dem ZDF ging dieser deutlich nach oben. Sat.1 hatte zuletzt aber deutlich mehr Erstausstrahlungen im Programm als man das in den letzten Jahren gewohnt war. Im Vergleich zum Juni des vergangenen Jahres zeigen mit Ausnahme des ZDF und kabel eins aber alle Sender mehr frisches Programm. Auch das ist nicht weiter verwunderlich: Im vergangenen Jahr fand die Fubßall-EM statt, während der sich die Privaten verständlicherweise zurückgehalten haben.

DWDL.de-Frische-Index - Juni 2017

  FIX-Punkte
Juni 2017
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum Juni 2016
Das Erste
72 von 100
-12
+5
ZDF
65 von 100
-20
-2
RTL 56 von 100
-6
+15
Vox
49 von 100
-4
+19
Sat.1
44 von 100
-22
+12
ProSieben
43 von 100 -5
+23
RTL II
33 von 100
-14
+12
kabel eins
14 von 100
-6 +/-0

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.