Mit Ausnahme von RTLzwei zeigten alle großen Vollprogramme im Februar wieder einen höheren Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren im Abendprogramm zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht als noch im ersten Monat des Jahres, wie unser monatlich erhobener Frische-Index zeigt. Doch bei keinem anderen Sender war der Anstieg auch nur annähernd so drastisch wie bei ProSieben: Um 23 Prozentpunkte ging es hier nach oben, wodurch sich der Frische-Anteil auf etwa 61 Prozent belief.

Nachdem man sich im Januar noch recht stark zurückgehalten hatte, wirkte sich im Februar beispielsweise aus, dass man den Montagabend nun wieder durchgehend mit frischem Serien-Material bestückte, dass "TV Total" am Mittwochabend eine weitere Comedy zur Seite gestellt wurde, dass auch dienstags mit "Wer isses?" ein neues Format gelauncht wurde und dass der Sonntag dank "Wer stiehlt mir die Show?" wieder ohne Film-Wiederholungen auskam. Auch "Germany's Next Topmodel" trug seinen teil bei, hier war mit "Forsthaus Rampensau" aber auch im Januar schon eine Free-TV-Premiere im Einsatz - wenn auch natürlich ungleich erfolgloser.

Im Ranking zog ProSieben damit auch wieder an Sat.1 vorbei und führt die Verfolgergruppe an. Die Plätze auf dem Treppchen machten aber mit großem Vorsprung wie üblich RTL und die Öffentlich-Rechtlichen unter sich aus, wobei es inzwischen die Regel ist, dass RTL die Nase ganz vorn hat - so auch im Februar, wo der Frische-Anteil im Abendprogramm beeindruckende 97 Prozent betrug. Am anderen Ende der Skala rangiert Kabel Eins, das mit einem Frische-Anteil von 28 Prozent aber trotzdem etwas über dem Vorjahresniveau lag. Absteiger im Jahresvergleich war Vox.

    FIX-Punkte
Februar 2024
Vergleich zum
Vormonat
Vergleich zum
Februar 2023
Jahresschnitt '24
(vs 01-02/23)
RTL 97 von 100 +6 +6 94
(-2)
ZDF 93 von 100 +9 +2 89
(-2)
Das Erste 89 von 100 +1 -1 89
(+3)
ProSieben 61 von 100 +23 +4 50
(-3)
Sat.1 52 von 100 +6 +0 49
(+1)
VOX 39 von 100 +4 -11 37
(-8)
RTLzwei 36 von 100 -1 +5 37
(+4)
kabel eins 28 von 100 +4 +2 26
(+2)

Frische-Index-Verlauf bis Februar 2024

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale

Wie wir die Daten erheben und was sie aussagen

Wir werten Monat für Monat das Programm der acht großen Vollprogramme zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht aus und ermitteln den Anteil an "frischem Programm", wozu wir Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren rechnen. Sendungen, die vorab gestreamt werden konnten, gelten hier ebenfalls als "frisches Programm". Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird.

Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung.