Als sich Kanzleramtschef Peter Altmaier gerade rechtfertigen sollte, inwieweit die Bundesregierung und die Kanzlerin dafür Verantwortung tragen, dass mit der Wahl von Hamburg als Ort für den G20-Gipfel die Ausschreitungen in diesem Maße noch befördert wurden, sahen die Zuschauer plötzlich nur noch das Störungs-Bild. Ziemlich genau zehn Minuten lang blieb der Hinweis, dass es gleich weiter gehe, zu sehen, ehe es im Ersten weiter ging.

Den Grund für die ungewöhnliche Länge des Ausfalls erklärt der NDR auf Anfrage so: "Bereits zu Beginn der Sendung war die Leitung zwischen dem 'Anne-Will'-Studio in Berlin und dem NDR in Hamburg gestört. Deshalb wurde, für die Zuschauerinnen und Zuschauer unbemerkt, auf die eigens für solche Fälle vorgesehene Ersatzleitung ausgewichen. Diese fiel jedoch dann nach ca. 15 Minuten ebenfalls vollständig aus. Damit waren alle für die Ausstrahlung der Sendung vorhandenen Leitungswege weggefallen. Unter Hochdruck wurde dann versucht, einen dritten, alternativen Leitungsweg aufzubauen. Dies ist dann auch gelungen, hat aber - aufgrund der technischen Komplexität des Vorgangs - bedauerlicherweise rund 10 Minuten gedauert."

Die Redaktion von "Anne Will" begründete den Ausfall bereits am Sonntagabend auf Twitter mit Leitungsproblemen. Die Live-Sendung wurde trotz des Bildausfalls übrigens unverändert fortgesetzt und während dieser Zeit auch aufgezeichnet. Die komplette Sendung inklusive der bei der TV-Ausstrahlung fehlenden zehn Minuten ist in der Mediathek des Ersten zu sehen. Am heutigen Montagabend um 20:15 Uhr ist sie zudem auch nochmal - wie üblich - bei tagesschau24 in voller Länge zu sehen.

3,55 Millionen Zuschauer sahen übrigens trotz des 10-Minuten-Ausfalls zu. 13,7 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, 6,4 Prozent wurden bei den 14- bis 49-Jährigen erzielt.