Die Diskussion bei "Maischberger" über die Ausschreitungen beim G20-Gipfel war von Beginn an hitzig, doch nach einer Stunde platzte dem CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach der Kragen. Er verließ die Sendung, worauf Sandra Maischberger zunächst versuchte, auch die ehemalige Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth zum Gehen zu bewegen - erfolglos.

Die Moderatorin hat sich dafür inzwischen entschuldigt. "Das war eine unüberlegte Kurzschlussreaktion, getrieben von dem Wunsch, in der Sendung den Ausgleich der Seiten wiederherzustellen. Es war ein Fehler, den ich bedauere", teilte Maischberger am Tag nach der Ausstrahlung mit. Doch Ditfurh geht diese Entschuldigung offensichtlich nicht weit genug.

Gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" sagte die Publizistin: "Sie müsste sich auch dafür entschuldigen, dass ich dann kein Wort mehr sagen durfte." Zugleich übte sie weitere Kritik an der Moderatorin: "Frau Maischberger war ja ganz auf Seiten Herrn Bosbachs, der mit dieser weltfremden Mimosenhaftigkeit keine Kneipendiskussion überstehen würde. Ich habe es als Versuch von ihr verstanden, mich für meine linke oppositionelle Meinung zu bestrafen."

Auch der Linken-Poltiker Jan von Aken, der ebenfalls in der "Maischberger"-Sendung zu Gast war, hat sich inzwischen zu Wort gemeldet. "Es ist politisch natürlich völlig verquer, erst den G20-Gipfel damit zu begründen, dass reden immer gut ist, dann aber selbst das Reden zu verweigern", sagte er zu "Focus Online". "Bei uns im Büro heißt er nur noch Mimimi-Bosbach."

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