Angesichts steigender Fördermittel hat Christoph E. Palmer, Geschäftsführer der Produzentenallianz, derzeit allen Grund zur Zufriedenheit. "Der Bund stockt die Fördersumme des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) von 70 Millionen in diesem Jahr auf 125 Millionen Euro im kommenden Jahr auf. Da fällt selbst uns das Klagen schwer", sagte Palmer in einem Interview mit dem "Tagesspiegel". Zusammen mit weiteren Fördermitteln stünden nun insgesamt 150 Millionen Euro zur Verfügung. "Hier haben alle Beteiligten eine Menge Hausaufgaben gemacht. Da kann man dann auch schon mal zufrieden sein."

Aus seiner Sicht war die Erhöhung dringend notwendig, um international nicht den Anschluss zu verlieren. "Die ganze Welt um uns herum strengt sich an, da müssen wir mithalten, wenn wir Erfolge feiern wollen. Und trotzdem sind wir erst bei einem Drittel dessen, was zum Beispiel ein Land wie Frankreich aufwendet, dessen Filmförderungssystem nicht ganz grundlos als das beste der Welt gilt. Es ist also bei uns noch Luft nach oben, was die Förderung betrifft", sagte Palmer, der zugleich anstelle unterschiedlicher Fonds die Schaffung einer zentralen Förderstelle anregt.

"Und es wäre schön, wenn nicht mehr nach Film- und Fernsehförderung unterschieden würde, man sich statt des Verbreitungswegs auf die Inhalte konzentrieren würde", so der Produzentenallianz-Geschäftsführer im "Tagesspiegel". "Wenn dann noch hochwertige Kleinserien wie 'Weissensee', 'Charité', 'Adlon", die auch international sehr erfolgreich sind, förderfähig würden, wäre das Glück perfekt. Das ist momentan nicht möglich, weil der DFFF bislang keine Fernsehproduktionen fördert."

Die generelle Lage der deutschen Produzenten bezeichnet Christoph E. Palmer als "angespannt, auch weil die Eigenkapitalquote überschaubar ist". Die meisten Produzenten müssten mit geringen Margen leben, jeder zweite Betrieb arbeite zurzeit sogar defizitär. Palmer: "Viele Produzenten leben von der Hand in den Mund." Helfen könnte aus seiner Sicht auch eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Dies sei "unvermeidlich, weil zum Beispiel auch die tariflichen Steigerungen der Mitarbeiter bezahlt werden müssen", sagte er. "Wenn die festen Kosten bei eingefrorenen Budgets steigen, sinken die Mittel, die für Produktionen zur Verfügung stehen. Das kann niemand ernstlich wollen."