Der SWR plant den Aufbau eines investigativen Recherche-Teams. Das bestätigte der Sender gegenüber der "Stuttgarter Zeitung". "Eigenrecherchierte Storys und News werden immer mehr zur Leitwährung in der modernen Medienwelt", sagte ein Sprecher und verwies auf Recherche-Redaktionen und -Verbünde, die in den vergangenen Jahren in vielen Medienhäusern entstanden seien. Auch der SWR wolle "seine publizistische Relevanz stärken und vermehrt auf eigene exklusive Recherche setzen".

Im Zuge dessen soll ein Team mit bis zu sechs Investigativ-Reportern entstehen. Die Mittel dafür sollen durch Einsparungen an anderer Stelle erwirtschaftet werden. Neue Spielräume erhofft sich der SWR durch das 2010 auf zehn Jahre angelegte Sparprogramm, durch das sich der Sender eine Senkung der Kosten für Technik, Produktion, Verwaltung und Intendanz um bis zu 50 Prozent verspricht. Innerhalb des Senders soll dem Bericht der "Stuttgarter Zeitung" zufolge um den Standort gerungen worden sein. Während die Redaktion "Datenjournalismus und Reporter" ihren Sitz in Baden-Baden hat, recherchiert das Politmagazin "Report" von Mainz aus.

Das Rennen um den Sitz der multimedialen Einheit soll Mainz gemacht haben. Man wolle das Team dort etablieren, wo das "investigative Flaggschiff" des SWR arbeite, bestätigte ein Sendersprecher. Geplant ist, beide Redaktionen unter dem Dach der Chefredaktion eng miteinander zu verzahnen. Angedacht sind offenbar auch Kooperationen mit anderen Medien. Anders als es WDR, NDR und "Süddeutsche Zeitung" praktizieren, will sich der SWR aber immer dann mit einem anderen Haus zusammentun, wenn sich dies thematisch anbiete.