Foto: RTLAm 8. April strahlt RTL mit der 355. Folge zum letzten Mal die deutsche Version der internationalen Musikshow “Top of the Pops” aus, wie RTL-Sprecher Jovan Evermann auf Anfrage mitteilt. Damit bestätigt der Kölner Sender Informationen des Medienmagazin DWDL von vor drei Wochen, wonach die Show nach der derzeit laufenden Staffel endet.

Evermann sieht die Schwierigkeiten der Chartshows im deutschen Fernsehen - das ZDF und ProSieben gaben sich schon vor längerem geschlagen - in einem veränderten Konsumverhalten der Zielgruppe: „Die Jugendlichen informieren sich immer häufiger gezielt im Internet“. Dies sei aus Fernsehsicht ein „fataler Trend“, dem man bei „Top of the Pops“ mit inhaltlichen Veränderungen entgegen wirken wollte. Noch im Januar hatte man die Sendung inhaltlich verändert. „Leider nicht erfolgreich“, stellt Evermann fest.

Bei RTL werde Musik aber weiterhin eine feste Größe bleiben. Am kommenden Sonntag überträgt RTL zum wiederholten Mal die Echo-Verleihung; setzt mit der „Ultimativen Chartshow“ in der Primetime und Musik-bezogenen Beiträgen in Magazinformaten in der Daytime weiter auf Musik im Programm.

Ole Tillmann, seit Anfang 2000 Moderator des Musikformats, hatte sich schon vor einigen Wochen teilweise von „Top of the Pops“ zurückgezogen. Wegen Dreharbeiten für die RTL-Sitcom "Mein Leben und ich", in der er eine Rolle übernimmt, vertritt ihn seit dem 21. Januar alle zwei Wochen "GZSZ"-Schauspielerin Susan Sideropoulos. Ab 18. April sind Tillmanns Schauspielkünste an der Seite von Wolke Hegenbarth bei „Mein Leben und ich“ zu sehen (DWDL berichtete). Vor Tillmann und Sideropoulos moderierten bereits Jenny Elvers-Elbertzhagen, Holger Speckhahn und Oliver Geißen "Top of the Pops".

RTL startete das Format im September 1998. Anfangs aus Berlin, wurde die Sendung in Hürth und seit vergangenem Jahr im Coloneum in Köln-Ossendorf produziert. Die Sendung war von Anfang an kein Quotenhit. In den letzten Monaten erreichte die Musikshow in der Zielgruppe in der Regel Marktanteile um die zehn Prozent und lag damit deutlich unter RTL-Durchschnitt. Marktanteile über 15 Prozent erzielte das Format zuletzt im Frühjahr 2003.