Wer in Hürth wohnt, dürfte desöfteren Bekanntschaft machen mit Fernseh-Teams - auch im dortigen Schwimmbad wird immer wieder für diverse Daytime-Formate gedreht. 20 bis 30 Drehtage gebe es pro Jahr, berichtet Herbert Jost, Leiter des Bäderbetriebs, in der "Kölnischen Rundschau" und freut sich somit über schöne Nebeneinnahmen. In dieser Woche zeigten sich die Besucher des Schwimmbads wegen einer nicht ganz jugendfreien Szene jedoch irritiert.

Wie die Lokalzeitung berichtet, beobachtete eine Mutter während des Schwimmunterrichts für Zweiklässler einer Hürther Grundschule, dass während der Aufnahmen für die Sat.1-Reihe "Auf Streife" die Nachbildung eines Geschlechtsteils an einer Rettungspuppe angebracht wurde, die für gewöhnlich bei der Ausbildung von Ersthelfern zum Einsatz kommt. Die Kinder hätten die Dreharbeiten leicht beobachten können, nahmen die besagte Szene aber wohl nicht wahr.

Die Frau wunderte sich aber zumindest, dass die Badeleitung solche Aufnahmen während des Schulschwimmens erlaubt habe. Bäder-Chef Herbert Jost hat sich die Bilder inzwischen zeigen lassen und gab zu Protokoll, dass die Puppe ein "Penis-Brille" getragen habe. Es handelte sich dabei also um einen Scherzartikel. Das könne man als "geschmackslos" empfinden, sagte Jost. Allerdings sei die Puppe nur kurz zu sehen gewesen und nach Angaben des Filmteams bem Eintreffen der Schulklasse abgedeckt worden.

Weil "Schlimmeres" verhindert werden konnte, nimmt man die Sache bei Filmpool mit Humor. "Wir halten kurz fest: Unser Drehteam hat die Brille bei Eintreffen der Klasse abgedeckt, kein Kind hat sie gesehen", sagte Pressesprecher Felix Wesseler zu DWDL.de. "Es bleibt, dass wir einen Scherzartikel ins Foyer eines Schwimmbads gebracht haben. Das ist natürlich extrem empörend! Mein persönliches Learning ist daher, dass man zum Lachen besser nicht ins Schwimmbad, sondern wenn überhaupt in den Keller geht…"