Schon Anfang der Woche hat sich ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky optimistisch gezeigt, den Deal zur Nations League noch in dieser Woche offiziell verkünden zu können (DWDL.de berichtete). Und nun ist es tatsächlich soweit: Der neu geschaffene Wettbewerb, der die bisherigen Freundschaftsspiele ersetzt, wird zwischen 2018 und 2022 bei ARD und ZDF zu sehen sein. SportA, die Sportrechteagentur der beiden Rundfunkanstalten, hat sich darauf mit der UEFA geeinigt, das haben ARD und ZDF nun bekanntgegeben.

Die tatsächliche Ausbeute sieht auf den ersten Blick aber relativ mager aus: Es geht bei dem Deal nur um maximal zwölf Länderspiele zwischen 2018 und 2022. In dieser Zeit gibt es zwei Runden der Nations League, viermal tritt die deutsche Mannschaft jeweils in der Gruppenphase an. Es folgen ein mögliches Halbfinale sowie ein Finale. Letzteres wird auch ohne deutsche Beteiligung übertragen. Dafür wird die DFB-Elf ausschließlich auf hochkarätige Gegner aus Europa treffen - gute Quoten sind den Sendern damit sicher. Die Auslosung der Gruppenphase ab der Spielzeit 2018/19 findet am 24. Januar statt. Auch im Radio wird die ARD über die Spiele berichten.

Die Qualifikationsspiele für die Welt- und Europameisterschaften sind dagegen weiterhin bei RTL zu sehen, die Kölner hatten ihren Vertrag mit der UEFA erst im vergangenen Jahr verlängert (DWDL.de berichtete). Durch diesen Vertrag wird es RTL übrigens auch möglich sein, die Testspiele, die im Rahmen der Nations League stattfinden, zu zeigen. Weil die deutsche Mannschaft in der Nations League nur in einer Dreiergruppe ist, wird es an den spielfreien Tagen Freundschaftspartien geben. 

Bei ARD und ZDF gibt man sich nun dennoch zufrieden mit dem erworbenen Paket. ZDF-Intendant Thomas Bellut sagt: "Es ist gut, einen Publikumsmagneten wie die Länderspiele der deutschen Mannschaft weiterhin zwischen den Fußball-Welt- und -Europameisterschaften in unserem Programm zu haben." Ulrich Wilhelm, Sportrechte-Intendant der ARD, ergänzt: "Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft genießt einen herausragenden gesellschaftlichen Stellenwert. Wir freuen uns daher sehr, sie auch weiterhin unserem Publikum in gewohnter höchster Qualität als festen Bestandteil im öffentlich-rechtlichen Rundfunk präsentieren zu können."

Wie viel Geld ARD und ZDF für die Rechte investieren, ist nicht bekannt. Die beiden Sender haben dazu keine Angaben gemacht. Zuletzt berichtete epd medien, dass die beiden Anstalten für die Rechte 122 Millionen Euro zahlen. Axel Balkausky wollte diese Zahl auf Anfrage von DWDL.de aber weder bestätigen noch dementieren und verwies auf die Stillschweigevereinbarungen mit der UEFA.