Im August 2016 hat Herbert G. Kloiber angekündigt, zu seinem 70. Geburtstag im Dezember 2017 die Geschäftsführung der Tele München Gruppe (TMG) an seinen Sohn Herbert L. Kloiber abgeben zu wollen. Bis dahin wollte er noch das Portfolio der TMG bereinigen, um seinem Sohn einen Konzern ohne Altlasten zu übergeben. Tatsächlich hat die TMG zuletzt ihr Portfolio bereinigt: Allen voran mit dem Verkauf des österreichischen Privatsenders ATV an ProSiebenSat.1 hat sich das Unternehmen einem großen Verlustbringer entledigt.

Darüber hinaus hat die TMG ihre Anteile an der Produktionsfirma Odeon Film deutlich auf rund 85 Prozent aufgestockt, zudem ist man bei der Storied Media Group eingestiegen. Kloibers Sohn forcierte zuletzt Investments ins Digitale, unter anderem stieg man bei den erst in diesem Jahr gegründeten Load Studios ein. Nun hat Herbert G. Kloiber in einem Interview mit "Blickpunkt Film" erklärt, dass er nach seinem 70. Geburtstag am 6. Dezember tatsächlich deutlich kürzer treten werde. Einen harten Schnitt wird es allerdings nicht geben.

So kündigt Kloiber an, weiterhin im Aufsichtsrat von Odeon bleiben zu wollen, an der Gesellschafterversammlung von RTL II werde er zudem weiterhin teilnehmen. Auch an der Eigentümerstruktur der TMG wird es vorerst keine Änderungen geben - "das ist steuerrechtlich in Deutschland gar nicht so einfach", sagt Kloiber. Aus dem operativen Tagesgeschäft wolle er sich dennoch zurückziehen, die Entscheidungen soll künftig wie angekündigt sein Sohn übernehmen.

"Ich will gar nicht bestreiten, dass das eine grundlegende Änderung der Lebensgewohnheiten darstellt. Man hat sich über die Jahre so oft über Leute beschwert, die ihren Abgang nicht geschafft haben, dass man mindestens die Pflicht hat, selbst darüber nachzudenken, wie man das besser macht, auch wenn es einem nicht immer sofort gefällt", so Kloiber. Die Tage im Büro will er in den ersten Monaten auf zwei pro Woche begrenzen.

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