T-Mobile US, ein Tochterunternehmen der Deutschen Telekom, hat am Mittwochabend deutscher Zeit angekündigt, ins Fernsehgeschäft einzusteigen. Dafür übernimmt das Unternehmen den 2013 gegründeten Kabelfernsehanbieter Layer3. Mit Hilfe des Unternehmens will T-Mobile im kommenden Jahr ein eigenes Fernsehangebot an den Start bringen, das nichts weiter als den US-Fernsehmarkt revolutionieren soll. Das jedenfalls hat John Legere, CEO von T-Mobile US, nun angekündigt. Wie viel T-Mobile für Layer3 zahlt, ist nicht bekannt.

Legere spricht in einem Video von einer echten Alternative gegenüber klassischen Kabel-Providern, die den Markt bislang dominieren, nach der Meinung von Legere aber weder kundenfreundlich noch sonderlich innovativ sind. Layer3 bietet bislang in fünf US-Städten ein Angebot, in dem klassisches Fernsehen mit Video-Streaming und Social-Media-Angeboten kombiniert wird. T-Mobile will die Technologie von Layer3 nutzen, um einen neuen TV-Dienst im ganzen Land verfügbar zu machen.

Im Bereich Bewegtbild machte sich T-Mobile US zuletzt einen Namen, weil Kunden mit dem Tarif T-Mobile One seit einiger Zeit auch Netflix-Inhalte sehen zu können, ohne dass ihnen diese Nutzung auf den Datenverbrauch angerechnet wird. Das neue, "disruptive" TV-Angebot soll sich an alle Kunden richten, die keine Lust mehr hätten auf lange Vertragslaufzeiten, hohe Rechnungen und schlechten Service, heißt es vom Unternehmen. Man wolle den Kunden wieder die Möglichkeit geben, selbst ihr Angebot zu wählen. Diese Strategie hat schon einmal funktioniert: Mit ähnlichen Ansagen rollte T-Mobile US in den vergangenen Jahren den Mobilfunkmarkt auf.

Wie genau das TV-Angebot von T-Mobile aussehen oder kosten wird, hat das Unternehmen bislang noch nicht verraten. Verbreitet werden soll es über jede mögliche Internetverbindung, also auch via App über Mobilfunk. Es ist eine Kampfansage: Nicht nur an die bisherigen Mobilfunkkonkurrenten von AT&T und Verizon, sondern auch an die großen Kabel-Provider wie Comcast oder Charter Communications und Cox Communications. 

"Die Leute lieben ihren Fernseher, aber sie hassen ihre TV-Anbieter. Aber sie haben keine andere Wahl, sie müssen einfach alles hinnehmen - den beschissenen Kundendienst, klobige Technologie und unverschämt hohe Rechnungen", sagt John Legere. "Und hier kommen wir ins Spiel. Wir werden diese Schwachpunkte beheben und den Verbrauchern im ganzen Land eine echte Wahl bieten." Jeff Binder, CEO von Layer3, ergänzt: "Zusammen mit T-Mobile werden wir alles, was Sie am Kabel hassen, rausschmeißen und alles, was Sie am Fernsehen lieben, besser machen."

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