Im Streit zwischen der ARD und den Zeitungsverlegern deutet sich weiter Entspannung an. Wie der "journalist" berichtet, soll es voraussichtlich im Februar zu einem Treffen zwischen Vertretern des Hessischen Rundfunks (HR) und Gesandten regionaler Zeitungsverlage kommen. Hierbei sollen allerdings nicht die obersten Chefs aufeinandertreffen, sondern die verantwortlichen Online-Redakteure.

"Ein Teil der Auseinandersetzung lässt sich wahrscheinlich mit Nichtwissen darüber erklären, wie die jeweils andere Seite arbeitet", sagte HR-Multimedia-Chef Tilo Barz dem "journalist". Er setze auf den Austausch zwischen den Beteiligten, schon deshalb, weil es "keine klare Grundlage" dafür gebe, wie man die Online-Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender "gerichtsfest" machen könne.

Die Praxis der ARD-Häuser basiere "auf Annahmen und Interpretationen. Da kann man gar nicht sagen, der eine hat Recht, der andere hat Unrecht", so Barz weiter, in dessen Haus online inzwischen zunehmend auf Videos gesetzt wird. Allerdings müsse man dabei das Nutzerinteresse im Blick haben. Und Nutzer würden Text nun mal als wesentlichen Träger eines Online-Angebots auffassen.

WDR-Intendant Tom Buhrow hatte im Dezember mit der Aussage überrascht, er wolle "keine Energie in überflüssige Rechtsstreitigkeiten stecken". Im Zuge dessen kündigte der WDR an, künftig zu jedem Thema auf der Seite Videos und Audios anbieten zu wollen. BDZV-Präsident Mathias Döpfner begrüßte den Schritt als "gutes Signal". "Viel­leicht er­mu­tigt das an­de­re, so zu han­deln, vor al­lem wenn man sieht, dass es dem Er­folg des Sen­ders nicht scha­det, son­dern nützt", so Döpfner.

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