Kaum mehr als 8.000 Einwohner zählt die Gemeinde Großbeeren in Brandenburg. Jetzt steht sie jedoch unfreiwillig auch über die Grenzen des Landkeises in den Schlagzeilen, nachdem der Rundfunk Berlin-Brandenburg am Wochenende eine Falschmeldung über die dortige Bürgermeister-Wahl verbreitet hatte.

Dazu muss man wissen, dass bisherige Bürgermeister Carl Ahlgrimm von der CDU nicht mehr antrat und nun sein Parteifreund Uwe Fischer und der SPD-Politiker Tobias Borstel um die Gunst der Wähler buhlten. Das Problem: Der RBB berichtete am Abend vor der Wahl nicht etwa, dass Ahlgrimm nicht mehr zur Wahl antritt, sondern Fischer, der keineswegs die Absicht hegte, seine Ambitionen zu den Akten zu legen.

Wie die "Märkische Allgemeine" berichtete, habe die falsche Nachricht die ganze Nacht im Videotext gestanden. Nach Angaben des RBB sei die Meldung um 9:21 Uhr korrigiert worden. Daneben sei die Meldung noch am Sonntagmorgen bei Antenne Brandenburg und im Inforafio zu hören gewesen. Der zuständige Wahlleiter sagte der Zeitung, der RBB habe "ganz schöne Probleme" bereitet und auch der betroffene CDU-Kandidat sprach von einer "großen Verwirrung". Uwe Fischer hat nun einen Anwalt eingeschaltet.

Tatsächlich fiel das Wahlergebnis denkbar knapp aus: Gerade mal 23 Stimmen weniger als sein SPD-Konkurrent entfielen auf den CDU-Mann. Beide Kandidaten müssen nun am 28. Januar in eine Stichwahl gehen - erst wenn diese über die Bühne gegangen ist, sei an eine Anfechtung der Wahl zu denken, wird eine Sprecherin des Landeswahlleiter in einem Bericht der "Berliner Zeitung" zitiert.

Der RBB hat sich unterdessen bei Uwe Fischer entschuldigt und die Falschmeldung mit einem "Flüchtigkeitsfehler" erklärt. Zugleich betonte der Sener, dass ab 11:00 Uhr die korrekte Meldung alle 20 Minuten gelaufen sei. Zudem habe es mittags nach den Nachrichten zusätzlich einen Mini-Talk gegeben, in dem die Kandidaten richtig benannt wurden und sich die Redaktion für den Fehler entschuldigte.