Wie erreichen traditionelle Medien künftig verstärkt auch wieder junge Menschen, die ihre Zeit heute lieber bei Facebook, Snapchat & Co. verbringen? Diese Frage hat sich auch der Nachrichtensender CNN in den vergangenen Jahren gestellt und hat als Antwort darauf unter anderem den Youtuber Casey Neistat und dessen News-Start-Up "Beme" gekauft. 25 Millionen Dollar legte der Sender damals auf den Tisch. Interessiert war man aber vor allem an Neistat und dessen Know-How. Die "Beme"-App wurde eingestellt, Neistat sollte ein neues Angebot unter dem Namen entwickeln.

Jetzt, etwas mehr als ein Jahr später, gehen Neistat und CNN getrennte Wege. Einen entsprechenden Bericht von "Buzzfeed" hat CNN inzwischen bestätigt. Demnach hatte Neistat am Donnerstag auch ein Video auf Youtube hochgeladen, in dem er sich zur Trennung äußert. Derzeit ist das Video aber offline. "Beme" wird in Folge der Trennung komplett eingestellt. Für die rund 20 Mitarbeiter sollen andere Stellen im Unternehmen geschaffen werden, einige verlieren aber wohl ihren Job.

CNN wollte mit "Beme" eine neue Generation ansprechen und sich dadurch auch verjüngen, die App sollte künftig eine wichtige Stütze im Digitalbusiness des Senders sein. Der Kauf des Start-Ups sowie der Einstieg von Neistat wurden damals als große Richtungsweisung dargestellt. Die Trennung jetzt kommt damit umso überraschender.

Erst im vergangenen Oktober sprach CNN-Digitalchef Andrew Morse gegenüber DWDL.de über die digitalen Pläne des Senders - und pries dabei auch "Beme" an. Man wolle CNN nicht in etwas verwandeln, das es nicht sei - und habe deswegen neue Unternehmen gegründet bzw. gekauft, so Morse damals. "Beme" könne authentischer bei den jungen Menschen sein als CNN.