Dass insbesondere Schauspielerinnen es bei zunehmenden Alter schwerer haben, an Rollen in Filmen und Serien zu kommen, ist kein Geheimnis. Ob es dabei hilft, das Alter in öffentlich zugänglichen Webseiten zu verschweigen, ist zwar fraglich, genau das will der US-Bundesstaat Kalifornien mit einem 2016 eigens erlassenen Gesetz aber erreichen. So sollten damit Schauspielerinnen und Schauspieler die Möglichkeit erhalten, die Altersangabe auf der Website der IMDb - einer der größten Datenbanken im Film-Bereich - auf Antrag löschen zu lassen.

Ein Gericht urteilte nun aber, dass das entsprechende Gesetz "eindeutig verfassungswidrig" sei. Die Argumentation, dass durch die Angabe der Altersdiskriminierung Vorschub geleistet werde, wollte Richter Vince Chhabria nicht gelten lassen. Mit gleicher Argumentation würde es Staaten sonst ermöglicht, die Veröffentlichung nahezu jeder Information zu untersagen. Er sieht im Gesetz einen Verstoß gegen den 1. Verfassungszusatz, in dem u.a. Rede- und Pressefreiheit garantiert werden.

Die Schauspieler-Gewerkschaft SAG-AFTRA, die 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler vertritt, zeigte sich überaus enttäuscht vom Urteil. In einem Statement heißt es, dass das Gericht nicht verstehe oder anerkennen wollen, welche massive Auswirkungen Geschlechter- und Altersdiskriminierung bei Schauspielern habe. Diese Diskriminierung werde durch die Veröffentlichung des Alters durch  IMDb ohne Zustimmung der Künstler befördert. Aufgeben will die Gewerkschaft nicht und wird vors Berufungsgericht ziehen.