In der vergangenen Woche hat es noch so ausgesehen, als würde die Geschichte rund um die Weinstein Company für die Mitarbeiter doch noch ein gutes Ende nehmen. Damals schien die Pleite abgewendet, eine Investorengruppe wollte das Unternehmen übernehmen (DWDL.de berichtete). Nun haben die Investoren erklärt, den skandalumwitterten Konzern doch nicht kaufen zu wollen. Grund sind offenbar unbekannte Schulden, die im Zuge der Überprüfung der Bücher aufgetaucht seien. Die Übernahme sei deswegen "nicht machbar", so die Investoren.


Die Investoren sagen, man habe in den Büchern unbekannte Schulden in Höhe von rund 65 Millionen Dollar entdeckt. Das Angebot der Investorengruppe rund um Ron Burkle und Maria Contreras-Sweet betrug etwa 500 Millionen Euro, rund 275 Millionen Euro an Eigenkapital sollten fließen - der Rest wäre die Übernahme von Schulden gewesen. Dazu wird es nun doch nicht kommen - und Weinstein steht damit wieder vor der Pleite. Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten, könnte das Unternehmen schon in wenigen Tagen die Insolvenz anmelden.

Maria Contreras-Sweet stellte dennoch in Aussicht, dass man im Zuge eines Insolvenzverfahrens Teile des Unternehmens übernehmen könnte. "Ich glaube, dass unsere Vision von einem von Frauen geführten Filmstudio immer noch die richtige Vorgehensweise ist." Die Weinstein-Führungsetage erklärte, man sei vom Rückzug der Investoren enttäuscht. Man sei immer transparent gewesen, der Hinweis auf bislang unbekannte Schulden sei nur eine Ausrede, teilte das Führungsboard des Konzerns mit.

Die geplante Übernahme durch Ron Burkle und Maria Contreras-Sweet scheint damit endgültig gescheitert zu sein. Fix ist das aber nicht, schon in den vergangenen Wochen und Monaten sah es mehrmals so aus, als würde man sich nicht einigen können - dann kam doch noch die Einigung vor wenigen Tagen. Geht die Weinstein Company in die Pleite, ist auch unklar, was mit den Entschädigungen für die Opfer von Harvey Weinstein passiert. Eigentlich sollte ein Entschädigungsfonds in Höhe von 90 Millionen Dollar aufgesetzt werden. Mehr als 100 Frauen werfen Firmengründer Weinstein, der das Unternehmen bereits im Oktober verlassen mussten, sexuelle Belästigung oder Vergewaltigung vor. Der streitet bis heute alles ab.