Als Fahrrad fahrrender Kommissar Max Palu spielte sich Jochen Senf einst in die Herzen der "Tatort"-Zuschauer. Jetzt ist der Schauspieler im Alter von 76 Jahren in Berlin gestorben. Senf hatte den Ermittler aus Saarbrücken zwischen 1988 und 2005 verkörpert, in den letzten Jahren war es allerdings zunehmend still um ihn geworden.

"Er hat mit diesem als Persönlichkeit sperrigen, aber stets den schönen Seiten des Lebens zugewandten Kommissar eine Figur geschaffen, die in den End-1980er- und 1990er-Jahren in Deutschland den Puls der Zeit traf, sehr gut ankam und gemocht wurde", sagte SR-Intendant Thomas Kleist am Sonntag. "Das zeigen auch die durchgängig guten Quoten, die der SR-'Tatort' mit Jochen Senf zu verzeichnen hatte. Dem Fahrrad fahrenden Palu mit dem Baguette unterm Arm, der nie ein Glas französischen Rotwein stehen ließ, ist es mit zu verdanken, dass das Saarland in Deutschland bis heute und zurecht als sehr frankophil wahrgenommen wird."

Streitbar und zeitgleich ein Genussmensch sei Senf auch im wahren Leben gewesen. "Das hatte zur Folge, dass der SR und er nicht immer einer Meinung waren. Und dennoch waren er und sein Max Palu prägende Figuren für den Saarländischen Rundfunk. Dafür sind wir beim SR sehr dankbar und sagen: 'Salut, Palu!'", so Kleist.

Anlässlich des Todes von Jochen Senf wird es im Ersten am Sonntagabend eine Programmänderung geben. Der Sender strahlt die "Tatort"-Folge "Teufel im Leib" aus dem Jahr 2004 um 21:45 Uhr und im Anschluss an den aktuellen "Tatort" aus. Der ursprünglich geplante Krimi "Inspector Mathias - Mord in Wales" entfällt dafür.