Rund eine Stunde lang hat sich Jochen Busse im Podcast "Fernsehrausch" den Fragen der Radiomacher Christoph Tautz und Daniel Franzen gestellt. Neben seinen aktuellen Projekten blickte Busse darin auch noch einmal auf frühere Zeiten zurück. Auf die RTL-Sendung "7 Tage, 7 Köpfe", die er zwischen 1996 und 2005 moderierte, sei er nicht besonders stolz, so Busse. "Natürlich nervt es, wenn man jahrelang immer nur der Stichwortgeber ist. Vor allem wenn man dann merkt, wie ein Kollege nach dem anderen die Pointen verballert." Die Redakteure hinter den Kulissen seien auch nicht unbedingt "hochintellektuell" gewesen, deshalb seien von ihnen heute auch viele nicht mehr im Geschäft.

Deutliche Worte findet der Schauspieler und Kabarettist auch über Rudi Carrell, der die Sendung produzierte und bis 2002 auch regelmäßig darin zu sehen war. "Rudi war der Mann mit dem schlechtesten Benehmen, den ich je kennengelernt habe. Wegen seiner Unsicherheit war er oft sehr cholerisch", sagt Busse in dem Podcast. Viele Mitarbeiter hätten sich für Carrell gefürchtet, wenn er sich aufgeregt habe, hätten sie gezittert. "Es war ein Klima der Angst", so Busse.

Busse offenbart in dem Podcast auch, dass Carrell vor den Sendungen immer extrem nervös gewesen sei. "Und hinterher war er glücklich und hat einen Kasten Bier getrunken." Wenn Carrell etwas Negatives über sich in der Presse gelesen habe, habe er "geheult wie ein Kind". Er sei nicht kritikfähig gewesen. "Als Karl Dall mal eine Pointe versaut hat, hat Rudi ihm unter dem Tisch ans Bein getreten. Als Karl das dann auch noch laut gesagt hat, war die Freundschaft kaputt. Dann hat Rudi ihn von heute auf morgen weggeschubst und rausgeworfen."

Auch über die RTL-Comedy "Nicht tot zu kriegen", die im vergangenen Jahr zu sehen war und bei der Busse die Hauptrolle spielte, sprach der Schauspieler in dem Podcast. Dass er für die Rolle zu einem Casting musste, habe ihn nicht geärgert. Nachdem er so lange nichts mehr im Fernsehen gemacht habe, könne er den Sender verstehen, der damals erst einmal sehen wolle, ob Busse es noch drauf hat. Über die nicht erfolgte Fortsetzung ärgert sich Busse nicht: Er kenne den Sender und habe mit allem gerechnet - auch damit.