Weil ProSiebenSat.1 im vergangenen Jahr mit Etraveli und weg.de große Teile seiner Travel-Sparte verkauft hat, machte der Medienkonzern im ersten Quartal dieses Jahres weniger Umsatz als noch 2017. In den ersten drei Monaten des Jahres setzte das Unternehmen 881 Millionen Euro um, das waren drei Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Organisch und währungsbereinigt wuchs der Konzernumsatz im ersten Quartal leicht um ein Prozent.

Während der Umsatz also rückläufig war, wuchs das adjusted EBITDA um sieben Prozent auf jetzt 200 Millionen Euro, auch der bereinigte Konzernüberschuss erhöhte sich um sechs Prozent auf 93 Millionen Euro. Mit Spannung erwartet wurde zudem, wie ProSiebenSat.1 im TV-Geschäft in das Jahr startete. Im vergangenen Jahr knickten die Werbeeinnahmen ja kurzzeitig weg. An dieser Front gibt es nun Entwarnung: Der Konzern spricht von einer "positiven" Entwicklung.  Die Werbeerlöse lagen stabil auf Vorjahresniveau. Kein Wachstum also, aber immerhin auch kein Rückgang. Spürbar gewachsen ist dagegen das Distributions- und AdTech-Geschäft.

Conrad Albert, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE, sagt zu den nun vorgelegten Quartalszahlen: "In den ersten drei Monaten des Jahres hat sich vor allem unser Entertainment-Geschäft sowohl im Zuschauer- und TV-Werbemarkt als auch im Distributionsgeschäft positiv entwickelt. Wir legen unseren Fokus weiter darauf, unseren Zuschauern, Nutzern und Werbekunden mit einer Kombination aus US- und lokalen Inhalten ein attraktives Entertainment-Angebot zu bieten und dieses auf allen unseren Plattformen immer enger miteinander zu verknüpfen."

Umsatzrückgänge musste ProSiebenSat.1 im Segment Content Production & Global Sales verkraften, hier hat das Unternehmen ja neuerdings die Red Arrow Group und Studio71 gebündelt. Der Konzern spricht von einem "herausfordernden Umfeld im US-Produktionsmarkt", außerdem hätten Währungseffekte das erste Quartal der Red Arrow Studios geprägt. Weiterhin gut läuft der Commerce-Bereich, der inzwischen NuCom Group heißt. Die Online-Portale Flaconi, Amorelie, Parship und ElitePartner konnten ihre Umsätze zuletzt steigern. Mit Interesse wird man bei ProSiebenSat.1 zuletzt wohl verfolgt haben, dass vor wenigen Wochen auch Facebook ankündigte, im Online-Dating-Bereich Fuß fassen zu wollen. Aktien von anderen etablieren Unternehmen, die in diesem Bereich agieren, gaben daraufhin nach.

Für das Gesamtjahr hat ProSiebenSat.1 seine Finanzziele bestätigt: Das Unternehmen geht unverändert davon aus, den Konzernumsatz 2018 im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zu steigern. Darüber hinaus hat das Unternehmen nun noch einmal zusätzliche Akquisitionen angekündigt, die noch in diesem Jahr erfolgen sollen.